Moskau - Die russische Staatsanwaltschaft will gegen den in Sibirien inhaftierten früheren Öl-Milliardär Michail Chodorkowski Anklage wegen Unterschlagung und Diebstahl erheben. Die Generalanwaltschaft warf Chodorkowski vor, sich mit einer Gruppen von Investoren zusammengetan zu haben, um eine sibirische Ölgesellschaft um 3,6 Milliarden Rubel (80 Millionen Euro) zu betrügen.

Chodorkowski, einst der reichste Mann Russlands, wurde 2003 wegen Steuerhinterziehung und Betrugs zu neun und in einem Revisionsverfahren 2005 zu acht Jahren Haft verurteilt. Sein Ölkonzern Yukos (Jukos) wurde nach der Verurteilung zerschlagen und praktisch unter staatliche Kontrolle gestellt. Im vergangenen August hatte ein Gericht den Antrag der Verteidigung abgewiesen, Chodorkowski wegen guter Führung den Rest seiner Strafe zu erlassen.

Chodorkowskis Verurteilung im Jahr 2005 gilt als Exempel, das der Kreml gegenüber den neuen Reichen Russlands mit unliebsamen eigenen politischen Ansichten und Ambitionen statuierte. (APA/AP)