Standard: In Liberec wird erstmals eine Weltmeisterin im Skispringen gekürt. Wie werden sich die Damen präsentieren?

Innauer: Auf diese Premiere bin ich selbst sehr gespannt. Wenn die Verhältnisse passen, können wir uns auf einen hochklassigen Wettkampf auf der Normalschanze freuen. Da werden viele staunen.

Standard: Die Bedenken, die etwa das IOC gegen das Skispringen der Damen hat, teilen Sie nicht? IOC-Präsident Rogge behauptet, dass es für Olympische Spiele zu wenige Nationen und zu wenige konkurrenzfähige Springerinnen gibt.

Innauer: Was die WM betrifft, sind wir ja mit den Frauen nicht überraschend reingerauscht. Es hat schon drei Weltmeisterschaften für Juniorinnen gegeben. Es gibt seit Jahren Continental-Cup-Springen. Und bei den Weltmeisterschaften in Thunder Bay und in der Ramsau gab es Probebewerbe. Leider war das Wetter da wie dort saumäßig, da konnten die Skispringerinnen nicht zeigen, was sie wirklich können. Aber das ist ja bei den Herren nicht anders.

Standard: Trotz einer Klage aus Kanada sind die Skispringerinnen in Vancouver 2010 wohl nicht olympisch. Wie sehr bedauern Sie das?

Innauer: Wir haben uns natürlich für die Aufnahme eingesetzt. Aber wir müssen das akzeptieren.

Standard: ÖSV-Cheftrainer Gerald Daringer gewinnt der Entscheidung sogar positive Seiten ab. Man könne sich umso besser auf die Spiele in Sotschi 2014 vorbereiten.

Innauer: Daringer rationalisiert seine Enttäuschung. Für 2014 sieht es wirklich gut aus. Die Skispringerinnen wären aber sicher auch jetzt schon olympiawürdig. (lü, DER STANDARD, Printausgabe, Dienstag, 17. Februar 2009