Wien - In der 2005 von Raiffeisen erworbenen ukrainischen Tochterbank Raiffeisenbank Aval läuft ein umfasssender Stellenabbau. Jeder zehnte Job wird bis Sommer gestrichen, bestätigte ein Raiffeisen-International-Sprecher am Montag. Das Kürzungsprogramm laufe seit Dezember. Es geht um insgesamt rund 1.800 Mitarbeiter. Die großen Auslandsbanken sind außerdem gezwungen, ihre Tochterbanken in der Ukraine in den nächsten Wochen und Monaten zu rekapitalisieren.

Ende des 3. Quartals 2008 waren in der Bank Aval 18.302 Mitarbeiter beschäftigt. Raiffeisen-International-Sprecher Michael Palzer erläuterte, dass im Dezember damit begonnen wurde, die Belegschaft um 10 Prozent zu reduzieren. Die Hälfte der Einsparungen sei bereits vollzogen. Innerhalb des ersten Halbjahres 2009 solle der Personalabbau beendet sein.

Nach Angaben des Sprechers wurden die Sparmaßnahmen bereits im Vorjahr geplant, durch die Finanzkrise habe sich der Bedarf aber beschleunigt. Die Personaleinsparungen liefen "quer durch die Bank". Weil in der Ukraine-Tochter seit der Übernahme im Jahr 2005 Personal aufgebaut worden sei, werde man nun wieder in die Nähe der ursprüngliche Personalzahlen kommen, ergänzte der Sprecher.

Gerhard Bösch, stellvertretender Vorstandschef der Bank Aval, habe vor wenigen Tagen von einem Abbau von 10 Prozent von 17.000 Mitarbeitern bei der Aval Bank gesprochen, zitierte der "Börseexpress" eine Aussage von Bösch gegenüber "Business New Europe". Laut RI-Sprecher waren es zum Beginn der Sparmaßnahme aber 18.000 Beschäftigte.

Ebenfalls bestätigt hat RI-Sprecher Palzer heute, dass in Ungarn bei der dortigen Raiffeisen-International-Tochter 8 Prozent der Belegschaft abgebaut werden. Zu anderen Ländern lägen keine Sparpläne vor, sagte er. Ausgeschlossen könne Personalabbau aber auch in anderen Regionen nicht. (APA)