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Das Formulieren der eigenen Gefühle - wie etwa in Tagebüchern - mache Menschen glücklicher, so Forscher

Foto: REUTERS/Alessia Pierdomenico

Chicago - Wer seinen Kummer ins Tagebuch schreibt, fühlt sich tatsächlich leichter und von Stress befreit. Neurologen können den Vorgang an Aufnahmen des Hirns mit funktionaler Kernspintomographie (fMRI) nachweisen. Das berichtete der amerikanische Wissenschafter Matthew Lieberman vom Institut für Psychologie an der Universität von Kalifornien in Los Angeles in Chicago.

Abbau negativer Gefühle

Durch fMRI lässt sich erkennen, welche Hirnregion bei bestimmten Tätigkeiten aktiv ist.
Lieberman und Kollegen legten Testpersonen in den Kernspin und führten ihnen provokative Bilder vor, die sie gefühlsmäßig aufwühlen mussten. Dann bekamen sie die Möglichkeit, ihre Emotionen per Knopfdruck zu äußern. Während ihrer Wortwahl stellten die Forscher erhöhte Aktivität in einer Hirnregion (ventrolateraler präfrontaler Kortex) fest, in der negative Gefühle abgebaut werden. Gleichzeitig ließ die Aktivität in jener Hirnregion (Mandelkern) nach, die als Motor von Angst, Wut und Aggressionen bekannt ist.

Die Forscher finden, dass das Formulieren der eigenen Gefühle, ob per Knopfdruck oder auf Papier, "Menschen glücklicher macht", wie Lieberman vor Journalisten auf einer Tagung des amerikanischen Wissenschaftsverbandes (AAAS) in Chicago sagte. Zu der Konferenz wurden knapp 10.000 Besucher aus 60 Ländern erwartet. (APA/dpa)