Wien - Der niederösterreichische Autor und Dichter Ferdinand Schmatz erhält heuer den Ernst-Jandl-Preis für Lyrik. Das teilte Kulturministerin Claudia Schmied am Sonntag in einer Aussendung mit. Der Preis wird seit 2001 alle zwei Jahre vergeben und ist statt wie bisher mit 14.600 Euro nun mit 15.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet im Rahmen der Ernst-Jandl-Lyriktage am 13. Juni im Stift Neuberg an der Mürz statt.

Schmatz sei "seit Beginn der 1980er Jahre eine fixe Größe in der deutschsprachigen Literatur und Lyrik" und habe "einen bedeutenden Beitrag zur modernen Dichtung geleistet", heißt es in der Begründung. Der Jury gehörten Jörg Drews, Paul Jandl, Friederike Mayröcker und Klaus Reichert an.

Ferdinand Schmatz wurde am 3.2.1953 in Korneuburg geboren. Er studierte Germanistik und Philosophie in Wien und ist Herausgeber des Nachlasses von Reinhard Priessnitz. Zu seinen Büchern zählen "speise gedichte" (1992), "Portierisch. Roman" (2001) und der Gedichtband "Tokyo, Echo". 2007 führte sein im Haymon-Verlag erschienener Künstlerroman "Durchleuchtung" zeitweise die Bücherbestenlisten an. Schmatz erhielt in den vergangenen Jahren zahlreiche Preise, darunter den Anton-Wildgans-Preis (2002), den Georg-Trakl-Preis für Lyrik (2004) sowie den Heimrad-Bäcker-Preis und den H.C.-Artmann-Preis (beide 2006).

Der Ernst Jandl-Preis für Lyrik wurde vom ehemaligen Kunststaatssekretär Franz Morak (V) im Jahr 2000 in Erinnerung an Ernst Jandl (1925-2000) ins Leben gerufen. Der erste Preisträger 2001 war der deutsche Lyriker und Essayist Thomas Kling, 2003 wurde der Schweizer Felix Philipp Ingold ausgezeichnet, 2005 erhielt Michael Donhauser als erster Österreicher die Auszeichnung. Zuletzt wurde 2007 der deutsche Dichter Paul Wühr mit dem Preis geehrt. (APA)