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Annsi Koivuranta, quasi finnischer Einzelkämpfer.

EPA/HENDRK SCHMIDT

Klingenthal - Mit seinem sechsten Saisonsieg hat Anssi Koivuranta am Samstag in Klingenthal seinen Vorsprung im Gesamt-Weltcup auf den ersten Verfolger Magnus Moan auf 63 Punkte ausgebaut. Der Finne feierte im ersten von zwei Weltcup-Bewerben in Klingenthal einen Start-Ziel-Sieg in der 10-km-Loipe und verwies den Norweger Moan in 27:16,7 Minuten um 15,4 Sekunden auf Platz zwei. Rang drei ging im Zielsprint von vier Läufern an den Norweger Jan Schmid (1:04,1 Min.). Bester Österreicher wurde in Abwesenheit von Mario Stecher, Christoph Bieler und Lukas Klapfer der Salzburger Bernhard Gruber als Siebenter (+ 1:20,6).

Das Springen war am frühen Nachmittag wegen starken Windes abgesagt worden, womit nach neuem Regulativ die Vortageswertung des sogenannten provisorischen Wettkampfsprungs herangezogen wurde. "Wir waren in diesem 'provisional' am Freitag leider nicht sehr gut, der Sprung ist uns nicht gut von der Hand gegangen. Der Berni (Gruber, Anm.) ist aber ein großartiges Rennen gelaufen und hat mit einem sehr guten siebenten Platz Schadensbegrenzung gemacht", meinte ÖSV-Cheftrainer Alexander Diess. Gruber mit der 13. Laufzeit und vor allem Marco Pichlmayer und Tomaz Druml mit der siebenten bzw. zehnten Laufzeit machten auf sich aufmerksam, die beiden Letzteren kämpfen aber auch noch um das letzte noch freie WM-Ticket im ÖSV-Team.

"Leider habe ich gestern beim Springen keine Rakete auspacken können, umso besser ist es mir aber beim Laufen gegangen. Die Form im Laufen stimmt also, der Fehler auf der Schanze passiert mir nicht noch einmal", meinte Gruber nach seinem Top-Ten-Resultat. Und auch Pichlmayer, der sich von Rang 41 dank seiner starken Loipen-Performance noch auf Platz 17 verbesserte, war zufrieden. "Im Rennen habe ich mich heute sehr stark gefühlt. Ich freu' mich schon jetzt auf den nächsten Bewerb und hoffe, dass ich mich auf der Schanze steigern kann", sagte der WM-Kandidat. Auch sein unmittelbar Widersacher um das Liberec-Ticket, Tomaz Druml, steigerte sich von Platz 50 auf 25. David Zauner (Dritter nach dem provisorischen Wettkampfsprung am Freitag) holte als 28. ebenfalls noch Weltcup-Punkte.

Da die Wetterprognosen auch für den Sonntag nicht sehr gut waren, der Wind aber am Samstagabend nachlassen sollte, entschied sich die Jury, den Wertungssprung auf Samstagabend (19:30 Uhr) vorzuziehen. Sollte der Sprung nicht stattfinden können, wird neuerlich der Sprung vom Freitag für die Wertung am Sonntag herangezogen, worauf die Österreicher freilich nicht hoffen.

Auf die Reise nach Klingenthal verzichtet haben ja Stecher, Klapfer und Bieler, die sich mit Sprungspezialtraining auf die WM vorbereiteten. Sie treten zeitgleich mit den Teamkollegen in Deutschland den Trip an den WM-Schauplatz an. (APA)

Ergebnisse vom Weltcup der Nordischen Kombinierer am Samstag in Klingenthal (Sprungwertung vom Vortag/10 km Langlauf):

1. Anssi Koivuranta (FIN) 27.16,7 (1. im Springen/18. im Langlauf) - 2. Magnus Moan (NOR) + 15,4 (9./1.) - 3. Jan Schmid (NOR) 1:04,1 Min. (12./5.) - 4. Björn Kircheisen (GER) 1:04,6 (24./2.) - 5. Bill Demong (USA) 1:07,1 (17./4.) - 6. Norihito Kobayashi (JPN) 1:10,4 (13./6.) - 7. Bernhard Gruber (AUT) 1:20,6 (7./13.) - 8. Eric Frenzel (GER) 1:21,6 (11./11.) - 9. Pavel Churavy (CZE) 1:22,1 (4./15.) - 10. Tino Edelmann (GER) 1:31,7 (10./14.). Weiter: 17. Marco Pichlmayer (AUT) 2:15,7 (41./7.) - 25. Tomaz Druml (AUT) 2:54,6 (50./10.) - 28. David Zauer (AUT) 3:00,4 (3./44.) - 32. Willi Denifl (AUT) 3:27,5 (18./38.) - 45. Johannes Weiss (AUT) 5:13,0 (26./47.). Nicht am Start: Tobias Kammerlander (AUT)

Weltcup-Gesamtstand nach 20 von 24 Bewerben: 1. Koivuranta 1.133 Pkt. - 2. Moan 1.070 - 3. Kircheisen 840 - 4. Demong 720 - 5. Stecher 575 - 6. Schmid 558 - 7. Jason Lamy Chappuis (FRA) 531 - 8. Edelmann 502 - 9. Gruber 411 - 10. Lukas Klapfer 396. Weiter: 12. Bieler 345 - 15. Denifl 297 - 35. Pichlmayer 89 - 39. Tobias Kammerlander (AUT) 74 - 40. Druml 71 - 44. David Kreiner (AUT) 62 - 47. Zauner 51 - 70. Robert Hauser (AUT) 2.

Nationencup: 1. Deutschland 2.859 - 2. Österreich 2.673 - 3. Norwegen 2.581 - 4. Finnland 1.894 - 5. Frankreich 1.336 - 6. USA 1.328