Leoben - Der steirische Fußball-Erstligist DSV Leoben hat am (heutigen) Montag die Eröffnung eines Konkursverfahrens beim Landesgericht Leoben beantragt. Die Passiva der erst im Herbst 2007 gegründeten "DSV Steirischer Fußballverein GmbH" betragen 434.394 Euro. Aktiva sollen keine vorhanden sein. Der größte Teil der Verbindlichkeiten entfällt auf offene Gehälter (157.000), Rückstände bei der Gebietskrankenkasse (135.000) sowie Steuerrückstände beim Finanzamt (98.000). Das gaben der Kreditschutzverband 1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Montag in Aussendungen bekannt.

Die Konkursschuldnerin beabsichtige nicht, ihr Unternehmen wieder zu eröffnen oder fortzuführen. Es werde auch nicht möglich sein, den Gläubigern einen Zwangsausgleich anzubieten, vermeldete der KSV 1870.

Durch den Rücktritt und Ausstieg von Ex-Präsident und Hauptsponsor Hans Linz, dessen Firma, die Hans Linz Finanzberatung, von den Turbulenzen der Kärntner Beteiligungsgesellschaft AvW Gruppe massiv betroffen war, hatte sich bei den Donawitzern ein großes finanzielles Loch ergeben. Die intensive Sponsorensuche war danach erfolglos geblieben, weshalb der Betrieb eingestellt werden musste.

Der 1928 gegründete DSV wird die Saison aber im Frühjahr mit einem abgespeckten Kader - ein Großteil der Stammspieler wechselte kostenlos - zu Ende spielen. Im Sommer ist ein Neustart in der Regionalliga geplant. Die Leobener sind damit bereits der vierte große Insolvenzfall im steirischen Fußball nach Sturm Graz, dem GAK und Flavia Solva.(APA)