Wien - Beim österreichischen Bundesheer-Kontingent im Kosovo herrscht schon wieder Aufregung. Nachdem kürzlich ein junger Soldat versehentlich angeschossen wurde, wird jetzt ein Unteroffizier der Wiederbetätigung verdächtigt. Er soll im Rahmen einer Feier "eindeutige rechtsradikale Gesten" gemacht haben. Der Vorfall sei von anderen Soldaten gemeldet worden, im Zuge der darauffolgenden Ermittlungen seien bei ihm auch ein T-Shirt mit rechtsradikalem Aufdruck und mehrere Computer-Dateien mit nationalsozialistischem Hintergrund gefunden worden. Der Mann wurde angezeigt.

Ins Rollen gekommen ist der Vorfall bei einem Fest der Stabskompanie des Einsatzbataillons Dulje, bei dem der Mann "rechtsradikale Gesten" gemacht habe. Nachdem das gemeldet worden sei, seien heeresinterne Ermittlungen eingeleitet worden, teilte das Streitkräfteführungskommando in einer Aussendung am Freitag mit.

Rechte PC-Dateien

Der Unteroffizier, der sich nicht in der aktiven Dienstzeit befand, sei von der Militärpolizei befragt worden. Dabei habe sich herausgestellt, dass er ein "T-Shirt mit rechtsradikalem Aufdruck besitzt". Auf seinem privaten Computer seien "mehrere Dateien mit nationalsozialistischem Hintergrund gefunden" worden.

Gegen den Unteroffizier sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet und Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet worden, hieß es in der Mitteilung. Er sei vom Dienst enthoben worden und werde heute nach Österreich gebracht. Darüber hinaus wurde auch gegen seine unmittelbaren Vorgesetzten wegen des "Verdachts der Nichtwahrnehmung der Dienstaufsicht" ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

"Made in Germany"

Der wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz aus dem Kosovo abgezogene Soldat ist ein 41-jähriger Burgenländer, teile das Bundesheer auf APA-Anfrage mit. Er soll bei einer Feier mehrmals die Hand zum Hitlergruß gehoben haben und wurde daraufhin angezeigt. Auf dem bei ihm gefundenen T-Shirt mit rechtsradikalem Aufdruck sei ein "Smiley" mit Hitler-Bärtchen und Seitenscheitel sowie der Aufschrift: "Made in Germany" abgebildet gewesen. (APA)