Leoben  - Vier Jugendliche im Alter zwischen 17 und 19 Jahren mussten sich am Donnerstag in Leoben vor Gericht verantworten, weil sie als falsche Polizisten die Autofahrer abkassiert hatten. Per Internet besorgten sie sich Kleidung, Blaulicht, Waffen und Handschellen und schritten in der Obersteiermark zur "Amtshandlung". Die beiden federführenden "Polizisten" wurden zu drei und fünf Monaten bedingter Haft verurteilt, der filmende Kollege und der, der nur Schmiere gestanden war, kamen mit einer diversionellen Einigung davon. Sie müssen jeweils 80 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten und 50 Euro Bußgeld zahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

"Die Herren sind auf die gute Idee verfallen, Polizeikontrollen durchzuführen und sich dabei zu filmen", meinte Staatsanwalt Walter Plöbst einleitend. "Es hätte auch einem Autofahrer auffallen können, dass diese jungen Gesichter nicht zur Uniform passen", gab einer der Verteidiger diesbezüglich zu denken. Eine der abgestraften Autolenkerinnen war das selbst gebastelte Strafmandat komisch vorgekommen. "Ich habe nach der Dienstnummer gefragt", schilderte sie. "Und?", so die Richterin. "Aber piekfein, habe ich zur Antwort  bekommen", erzählte sie.

Die vier Angeklagten hatten im Herbst vorigen Jahres mehrmals "Amtshandlungen" gesetzt. Dabei trugen sie schwarze Jacken mit der Aufschrift "Polizei", rote Feuerwehr-Barette und hatten auch Handschellen und eine Waffe dabei. Die Sachen stammten großteils aus dem Internet. Bei den ersten paar "Kontrollen" haben die Jugendlichen noch nicht kassiert, sondern nur die Papiere und das Fahrzeug überprüft und sich dabei filmen lassen. (APA)