Amsterdam - Zum ersten Mal beschäftigt sich jetzt in Amsterdam eine große Ausstellung eingehend mit Vincent van Gogh als Maler der Dunkelheit und der Nacht. Die bis 7. Juni laufende Schau "Van Gogh und die Farben der Nacht" mache eindrucksvoll deutlich, wie wichtig dieses Thema für den niederländischen Ahnen der modernen Kunst gewesen sei, sagte der Amsterdamer Museumsdirektor Axel Rüger.

Für die Ausstellung, die bis vor kurzem mit großem Erfolg im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) zu sehen war, wurden erstmals Nacht- und Abendszenen Van Goghs (1853-1890) aus dem Besitz von Museen mehrerer Länder zusammengebracht. Viele der Werke sind längst zu Ikonen geworden, darunter "Die Sternennacht". Das weltbekannte Gemälde, das durch besondere Expressivität mit kräftigen Blau- und Grüntönen besticht, wird nun zum ersten Mal seit 1990 wieder in Amsterdam gezeigt.

Exklusiv in Europa

Neben dieser Leihgabe des MoMA gehört Van Goghs Porträt von Eugène Boch aus dem Pariser Musée d'Orsay zu den Glanzlichtern in Amsterdam - der einzigen europäischen Station für die 32 Nacht- und Abendgemälde der Sonderschau. Zu sehen sind auch "Der Sämann", "Der Tanzsaal" und "Sternennacht über der Rhône" (alle 1888).

Die Darstellung von Natur und Mensch in der Nacht bei unterschiedlichen Qualitäten von Licht habe Van Gogh nicht nur immer wieder als Herausforderung gesehen, sagte Rüger, der sich bereits als Experte für niederländische Malerei an der National Gallery in London einen Ruf als moderner Aufbereiter von Kunst für ein großes Publikum erworben hatte. "Wir veranschaulichen hier auch, was Van Gogh meinte, als er einst sagte, die Nacht erscheine ihm oft farbenreicher als der Tag."

Die Van Gogh-Schau "Gezeichnete Bilder" in der Wiener Albertina hatte im vergangenen Herbst 589.000 Besucher angezogen. (APA/dpa)