Die für kommende Woche geplante Klubklausur der Grünen in Salzburg wird nicht stattfinden. Auf Wunsch des Salzburger Landesvorstands musste die Klausur abgesagt werden. "Aufgrund der aktuellen Debatte um Johannes Voggenhuber würde wenig Chance bestehen, mit den inhaltlichen Grün-Schwerpunkten öffentlich durchzukommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Causa Voggenhuber auch in Salzburg wieder im Mittelpunkt der öffentlichen Berichterstattung steht, wäre groß", heißt es in der Absage an die Teilnehmer. Stattdessen soll in Wien eine nichtöffentliche Klubsitzung stattfinden. Aber Parteichefin Eva Glawischnig werde dennoch in Salzburg wahlkämpfen, heißt es.

Schwaighofer: Absage aus "pragmatischen" Grünen

Der Salzburger Grünen-Chef Cyriak Schwaighofer hat am Donnerstag bestätigt, dass man den Grünen Parlamentsklub gebeten hat, auf die Klausur in Salzburg zu verzichten. Von einer "Ausladung" will er allerdings nicht sprechen, sondern führt "pragmatische" Gründe für den bereits Ende Jänner gefassten Vorstandsbeschluss an: Demnach haben die Salzburger Grünen befürchtet, dass die Klausur vom Streit um den EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber überschattet worden wäre. Das habe man im Wahlkampf verhindern wollen, so Schwaighofer gegenüber der APA.

Die Salzburger Grünen haben Voggenhuber im parteiinternen Match um einen Listenplatz für die EU-Wahl unterstützt - letztlich erfolglos. Daher wäre zu erwarten gewesen, dass sich das Interesse der Journalisten bei der Klubklausur hauptsächlich auf die Voggenhuber-Frage konzentrierte hätte und nicht auf das Wahlkampfthema Energiepolitik. Das hätte den Wahlkampf "völlig überlagert", daher sei die Absage der Klausur in Salzburg eine pragmatische Entscheidung gewesen, "ohne einen Streit zu haben".

Die Klausur wird nun am 16. und 17. Februar nicht wie ursprünglich vorgesehen in Salzburg, sondern in Wien stattfinden. (APA/red, DER STANDARD, Printausgabe, 12.2.2009)