Salzburg  - Die 475 zur Kündigung angemeldeten Mitarbeiter der Papierproduktion von M-real Hallein werden zu den gesetzlichen Abfertigungen noch freiwillige finanzielle Unterstützung erhalten. Zusätzlich wird eine Arbeitsstiftung eingerichtet, um den Beschäftigten eine Weiterqualifizierung zu ermöglichen. Das sieht der Sozialplan des Unternehmens vor, der am Mittwochnachmittag bei einer Betriebsversammlung präsentiert wurde.

Wie hoch das finanzielle Gesamtpaket des Sozialplans ist, darüber haben die Betriebsräte mit der Unternehmensleitung Stillschweigen vereinbart. Doch erfahrene Gewerkschafter, wie der GPA-Regionalsekretär Rudolf Blaha, sprechen von einem gut dotierten Paket. Die Stimmung bei der Betriebsversammlung sei "besonnen und betroffen" gewesen, sagte Angestelltenbetriebsrat Walter Kogler nach der knapp eineinhalbstündigen Sitzung vor Journalisten. Rund 600 Mitarbeiter des Papier- und Zellstofferzeugers waren gekommen, um Details über den Sozialplan und das weitere Vorgehen zu erfahren.

Letzte Kündigungen 2010

Die ersten 276 Mitarbeiter werden in der nächsten Woche über ihre Kündigung informiert, sagte Kogler. Die letzten Beschäftigten der Papierproduktion - insgesamt wurden 475 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet - werden 2010 das Werk verlassen. Ein Teil der Belegschaft habe sich schon nach anderen Arbeitsmöglichkeiten umgesehen. Es gebe viele positive Signale von umliegenden Betrieben, sagte Kogler. Im Rahmen des Sozialplans wird eine Arbeitsstiftung eingerichtet, die vom Land Salzburg, dem Arbeitsmarktservice sowie M-real dotiert wird.

Die Höhe der freiwilligen finanziellen Abfindungen für die einzelnen Mitarbeiter richte sich nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit, der familiären Situation und dem Alter, sagte Kogler. Dazu käme die gesetzliche Abfertigung, die den Beschäftigten zustehe.

Die Papierproduktion in Hallein wird mit 30. April eingestellt. Die Zellstoffproduktion sowie die Energieerzeugung sollen erhalten werden. (APA)