Wien - Am Mittwoch ist der EU-Bericht zum Thema FGM vom "Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter" bestätigt worden. "In der Europäischen Union wird Genitalverstümmelung von Frauen nicht geduldet", fasst die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets die jüngste Diskussion darüber zusammen. Prets hat den Bericht als Schattenberichterstatterin betreut.

"Praxis endgültig ausrotten"

Darin wird "Genitalverstümmelung bei Frauen nachdrücklich als ein Verstoß gegen die fundamentalen Menschenrechte" verurteilt. Der Ausschuss fordert Kommission und Mitgliedstaaten auf, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, "um die Praxis der Genitalverstümmelung bei Frauen in der Europäischen Union endgültig auszurotten", wie es im Bericht heißt.

Durch Migrationsströme aus Drittländern der letzten dreißig Jahre sei das Problem FGM auch in der EU akut geworden, erläutert Prets: "Das EU Parlament hat sich bereits mehrfach gegen Genitalverstümmelungen ausgesprochen. Die Gewalt dieser brutalen Praxis muss als solche benannt und bekämpft werden. Es handelt sich um eine Verletzung der Grundrechte von Frauen."

Systematische Datenerhebungen

Im Bericht werden u.a. das systematische Sammeln entsprechender Daten in den Mitgliedsländern gefordert. "Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch umfassende Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung der betroffenen Personen und zwar sowohl in Europa als auch vor Ort. Die NGOs, die diese Arbeit leisten, brauchen unsere Unterstützung", betont Prets in einer Aussendung.

Zudem dürfe man die Augen nicht davor verschließen, dass "auch in Österreich trotz entsprechender Verbote Genitalverstümmelungen durchgeführt werden". Auch hier müsse man noch stärker aktiv werden: "Keine Kultur und keine Religion der Welt hat das Recht, Frauen Gewalt anzutun und ihre Körper zu verstümmeln," so Prets abschließend. (red)