Graz - Der Nahtlosrohrhersteller voestalpine Tubulars GmbH & Co KG in Kindberg hat über das Frühwarnsystem des AMS 80 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet. Im größten und bisher stabilen Abnehmersegment, der Öl- und Gasindustrie, sei ein Auftragsrückgang zu verzeichnen, weshalb man die Produktion von Vier- auf Dreischichtbetrieb zurückfahren müsse, hieß es heute, Mittwoch, im Anschluss an eine Betriebsversammlung.

In der zweiten Jahreshälfte 2008 habe man die Auftragsrückgänge im Bereich Automotive noch durch eine stabil hohe Auslastung aus der Erdöl- und Erdgasindustrie kompensieren können. Aufgrund des stark gesunkenen Rohölpreises und der damit verbundenen erheblichen Verringerung der Bohraktivitäten vor allem in Nordamerika sei nun aber der Bedarf an speziellen Ölfeldrohren deutlich zurückgegangen, weshalb man auch zu Maßnahmen greifen musste, die über schon erfolgte zusätzliche Betriebsurlaube und die Einführung von flexiblen Schichtmodellen hinausgingen.

Die Auflösung der Dienstverhältnisse für 80 der 1.026 Mitarbeiter soll bis 30. März erfolgen. Das Unternehmen sei bestrebt, den Stellenabbau "sozialverträglich" zu gestalten, so Hubert Wastl, Managing Director der voestalpine Tubulars.

Das Unternehmen beschäftigt derzeit 863 Arbeiter und 163 Angestellte und erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 530 Mio. Euro. Eine Personalabbau in ähnlicher Größenordnung war Ende 2007 erfolgt, als wegen Überkapazitäten ebenfalls die vierte Schicht gestrichen werden musste, um später wieder hochgefahren zu werden. (APA)