St. Pölten - Das Land Niederösterreich und die Austrian Research Centers Seibersdorf (ARC) arbeiten derzeit an einem gemeinsamen Forschungsprojekt zur automatischen Erkennung von epileptischen Anfällen. Eingebunden sind das Korneuburger Unternehmen EMS, das seit rund 22 Jahren EEG-Geräte (Elektroencephalographie zur Diagnostik von Erkrankungen des Gehirns) entwickelt und weltweit vertreibt, sowie die Landesklinik St. Pölten.

Das System soll in Kliniken routinemäßig eingesetzt werden. "Eine automatische Anfallserkennung, die in Echtzeit läuft, könnte den Krankenhausaufenthalt der Patienten verkürzen und wichtige Erkenntnisse über ihre Krankheit liefern", erläuterte LHStv. Ernest Gabmann in einer Aussendung. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projektes belaufe sich auf rund 900.000 Euro.

Bisher hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand

Demzufolge nehmen die derzeit angewendeten Diagnosemethoden gewöhnlich mehrere Tage bis zu einer Woche in Anspruch. Die Überwachung des Patienten während dieser Zeit und auch die Auswertung der Daten seien extrem zeitaufwändig und teuer.

Epilepsie ist eine der am weitesten verbreiteten neurologischen Erkrankungen. Etwa 0,8 Prozent der Weltbevölkerung leiden daran, allein in Österreich etwa 65.000 Personen. Die Krankheit zeigt sich in wiederkehrenden, unprovozierten und unvorhersehbaren Anfällen, die bei einem Drittel der Patienten nur sehr schwer zu behandeln sind. (APA)