San Francisco/München-  Nike prüft den Abbau von bis zu 1.400 Stellen. Das wären vier Prozent der weltweit 35.000 Beschäftigten. Nike-Chef Mark Parker nannte aber am Mittwoch keine Details zu den möglichen Kürzungen. Eine Entscheidung zur Restrukturierung soll es demnach frühestens Ende Mai geben, wenn das laufende Geschäftsjahr endet.

Damit reagiert der Adidas-Erzrivale, noch bevor sich seine Geschäftszahlen wegen der Rezession in weiten Teilen der Welt eintrüben. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hatte Nike noch einen Zuwachs von neun Prozent beim Nettogewinn und sechs Prozent beim Umsatz ausgewiesen. Nur im Heimatmarkt USA verzeichnete der Konzern aus Beaverton im Bundesstaat Oregon kein Umsatzplus.

Seitdem haben sich viele Konjunkturdaten aber noch einmal verschlechtert und auch die Börsen stehen weiter unter Druck. Nike-Aktien haben binnen Jahresfrist 26 Prozent verloren, Adidas-Papiere sogar 32 Prozent. Analysten zufolge sind die Pläne ein klarer Wandel gegenüber früheren Phasen, als Nike sein Wachstum immer wieder mit aufwendigen Marketingkampagnen anfeuerte.

Bremsspuren auch bei Adidas

Auch bei Adidas stehen die Zeichen auf Kürzungen, zumindest in Teilen des fränkischen Konzerns. Besonders die US-Tochter Reebok hat sich zuletzt immer mehr zum Klotz am Bein entwickelt. Adidas-Chef Herbert Hainer kritisiert die zu niedrige Rendite und will Besserungen mit Kostensenkungen erzwingen. 300 der insgesamt 8.800 Reebok-Jobs werden gestrichen, in erster Linie in Nord- und Lateinamerika. Reebok soll schlanker werden.

Bereits im März will Hainer über die Fortschritte der Marke berichten. Die 2006 für gut drei Mrd. Euro übernommene US-Tochter hat in den ersten neun Monaten 2008 einem deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen und operativ kaum Geld verdient. Reebok soll auch stärker fokussiert werden, etwa als Fitnessmarke für Frauen.

Insgesamt macht die Rezession Adidas immer vorsichtiger. Umsatz und Gewinn sollen 2009 zwar weiter klettern, es wird aber nicht das gleiche Wachstumstempo wie 2008 erwartet. Auch bei der Tochter TaylorMade-Adidas Golf fallen gerade 70 Jobs weg. Per saldo sollen die Stellen im Konzern 2009 aber stabil bleiben, wie eine Konzern-Sprecherin sagte. Ende 2008 hatte Adidas mehr als 37.000 Mitarbeiter. Puma hebt sich vom Trend ab: "Ein Stellenabbau ist derzeit nicht geplant", sagte eine Sprecherin. (APA/Reuters)