Tel Aviv - Nach dem knappen Wahlergebnis gibt es in Israel Überlegungen zu einer Rotation im Amt des Ministerpräsidenten an der Spitze einer möglichen Regierung der nationalen Einheit. Als historisches Vorbild könnte dabei die Einigung zwischen Shimon Peres (Arbeitspartei) und Yizhak Shamir (Likud) aus dem Jahr 1984 dienen.

Nach den Wahlen zur 11. Knesset ergab sich damals ein ähnliches Patt zwischen den politischen Lagern wie gegenwärtig. Die Arbeitspartei unter der Führung von Peres stellte 44, der Likud unter Shamir 41 der 120 Knesset-Abgeordneten. Beide Parteiführer beanspruchten das Amt des Ministerpräsidenten für sich.

In langwierigen Verhandlungen einigten sich beide Seiten auf eine Rotation an der Regierungsspitze nach zwei Jahren. Peres wurde zuerst Ministerpräsident, Shamir Außenminister der israelischen Regierung. Im Oktober 1986 tauschten beide ihre Ämter dann bis zu den nächsten Wahlen von 1988. (APA/dpa)