Dr. House - medizinisches, aber kein menschliches Vorbild.

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Jürgen Schäfer, Professor an der Klinik für Innere Medizin, hat sich im vergangenen Wintersemester bei den Medizin-Studenten mit seiner einzigartigen Unterrichtsmethode beliebt gemacht. Er benutzte die amerikanische TV-Serie Dr. House um den Studierenden Krankheiten zu erklären, wie der Focus Online berichtet. Unter dem Motto "Hätten wir den Patienten in Marburg auch geheilt?" zeigte Schäfer den Studenten Film-Ausschnitte, in den Dr. Gregory House, Chefdiagnostiker einer fiktiven US-amerikanischen Klinik, Patienten behandelt. Die Diagnosen und Fälle in der TV-Serie seien sehr gut recherchiert, deshalb auch für das Medizin-Studium brauchbar.

Eigene Diagnose kritisch hinterfragen

An dem freiwilligen Seminar beteiligten sich regelmäßig rund 40 Studenten. Sie lernten anhand der Serie Krankheiten wie Lungenkrebs und Embolie, Skorbut, Tollwut oder das Metabolische Syndrom kennen. Er wolle die Studenten anregen, mitzudenken und die eigene Diagnose kritisch zu hinterfragen, sagte Schäfer. Das geschehe auch in der US-Serie häufig. Teamarbeit, wie sie bei "Dr. House" gezeigt werde, sei insbesondere in der Inneren Medizin wichtig. Dennoch will Schäfer nicht, dass sich die Studenten den TV-Arzt zum Vorbild nehmen, denn der sei "fachlich genial, menschlich aber untragbar". (red/derStandard.at, 9.2.2009)