München - Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in München weitgehend friedlich gegen die 45. Sicherheitskonferenz demonstriert. Elf Teilnehmer wurden nach Polizeiangaben vorübergehend festgenommen, ihnen werden unter anderem Widerstand, Beleidigung sowie Verstöße gegen das Vermummungsverbot vorgeworfen. Vier Menschen, unter ihnen eine Polizeibeamtin, wurden durch Pfefferspray leicht verletzt. Dennoch zog die Polizei eine positive Bilanz.

"Wir haben das gut über die Bühne bekommen", sagte Polizeisprecher Peter Reichl am Abend. "Momentan ist die Lage sehr entspannt." Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 3500 Konferenz-Gegner an dem Protestmarsch durch die Münchner Innenstadt zum Odeonsplatz, die Veranstalter sprachen von rund 6000 Teilnehmern.

Feindbild NATO

Dass die Wahl des neuen US-Präsidenten die Kritiker besänftigt habe, wies der Sprecher des "Aktionsbündnisses gegen die NATO-Sicherheitskonferenz", Hagen Pfaff zurück. "Die US- Administration war nie unser primäres Feindbild, sondern die NATO und der Bundeswehr-Militarismus an sich." Zudem habe Barack Obama angekündigt, die Militärpräsenz in Afghanistan zu verstärken.

Die Polizei betonte, es sei durchaus Gewaltpotenzial vorhanden gewesen. Vor allem an der Spitze des Zuges habe sich ein "schwarzer Block" aus zeitweise bis zu 700 Menschen gebildet.

Das Gelände um das Hotel Bayerischer Hof, in dem die Sicherheitskonferenz stattfindet, war wie jedes Jahr weiträumig abgesperrt. Während der dreitägigen Konferenz sind nach Angaben der Behörden rund 3700 Polizisten im Einsatz. (APA/dpa)