Budapest  - Die ungarische Fluggesellschaft Malev ist in Geldnöten, berichten die ungarischen Medien am Freitag. Aus dem Grunde könne das Unternehmen seinen 850 Beschäftigten nur eine Rate ihres Lohns in Höhe von 50.000 Forint (169 Euro) für Februar zahlen. Der neue Malev-Eigentümervertreter Wladimir Dmitrijew, Präsident der staatlichen russischen Bank Wneschekonombank (VEB) erklärte, es hänge vom Engagement Ungarns bei der Verbesserung der Finanzlage der Fluggesellschaft ab, wieviel Geld "die Bank in die Fluggesellschaft pumpen wird".

Die Zahlungsschwierigkeiten betreffen auch die Dienstleistungen, die das Bodenpersonal für Malev stellt. Die Gewerkschaft des Bodenpersonals (LESZ) kritisiert die geringen Zahlungen, wodurch "das Auskommen und die finanzielle Sicherheit vieler Familien gefährdet" werde und fordert die sofortige Zahlung der ausstehenden Löhne. Weiter machte LESZ eine Eingabe bei der Aufsichtsbehörde für Arbeitswesen und Arbeitsschutz.

Malev-Sprecherin Krisztina Nemeth führte die Weltwirtschaftskrise, die sich verschlechternde Wirtschaftslage in Ungarn sowie die schwierige Finanzlage von Malev als Gründe für die Zahlungsprobleme an.

Die staatliche russische Bank Wneschekonombank hatte die ungarische Fluggesellschaft Malev Ende Jänner übernommen, Wneschekonombank erhielt damit die Anteile von KrasAir, einer im vergangenen Jahr zusammengebrochenen russischen Fluggesellschaft. Wie Aeroflot war auch sie mehrheitlich im Besitz des russischen Staats. (APA)