Das Sparpaket von VW heißt BlueMotion.

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"BlueMotion Technologies" also. In dieses Begriffsfeld wird bei VW alles hineingestopft, was mit Sparen zu tun hat, ob es nun um Kraftstoffe geht oder ums Abgas. SCR-Katalysator zur Absenkung der Stickoxide, Hybridantrieb zur Verringerung des Verbrauchs von übergewichtigen SUVs, Start-Stopp-Automatik, Verlängerung der Getriebeübersetzung, Verbesserung von Luft- und Rollwiderstand bei sonst ziemlich normalen Autos.

Wir haben es also mit einer breiten Offensive der Vernunft zu tun. Doch wer soll das alles bezahlen? Der SCR-Katalysator, der die reizend gefährlichen Stickoxide praktisch gegen null drückt, und beim Lkws bereits eine Selbstverständlichkeit ist, wird in Kürze auch im Pkw zu haben sein. Aber es gibt keinen Grund, so ein - natürlich teureres - Auto auch tatsächlich zu kaufen, denn die technischen Abgaslimits erfordern die moderne Technik nicht.

Außer die Politik hilft nach. Man kann zum Beispiel über das Immissionsschutzgesetz Luft, das ja auch für fragwürdige Tempolimits herangezogen wird, sektorale Fahrverbote für Dieselautos einführen, die besonders sauberen mit Partikelfilter und SCR-Kat aber ausnehmen.

Mit den neuen gut gemeinten Techniken kommt es also zu Verunsicherungen. Wer wird sich denn jetzt ein Auto kaufen, wenn er nicht weiß, ob er nächstes Jahr noch überall damit fahren wird dürfen? Kern des Problems: Ein relativ strenges Immissionsgesetz steht relativ laschen technischen Vorgaben am Automobil selbst gegenüber. In dieser Schere droht der Autofahrer und -käufer übrigzubleiben. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Printausgabe/06.02.2009)