Wien - Die Energiepreise für die österreichischen Haushalte haben sich im Dezember 2008 gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 8,1 Prozent verbilligt. Treibstoffe wurden im Durchschnitt um 20,8 Prozent und Heizöl um 19,8 Prozent billiger. Der Strompreis stieg um 5,2 Prozent, Gas um 17,5 Prozent, Fernwärme um 5,4 Prozent, geht aus dem von der Österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex (EPI) hervor.

Index gesunken

Der Energiepreisindex sank im Dezember 2008 gegenüber dem Vormonat um 7,3 Prozent. Gleichzeitig verminderte er sich im Vergleich zum Dezember 2007 um 8,1 Prozent. Zum Vergleich: Die allgemeine Inflation lag um 1,3 Prozent über dem Niveau vom Dezember des Vorjahres.

Die Verbilligung der Treibstoffe im Detail: Die Preise für Normal- und Superbenzin sanken im Vergleich zum Vormonat jeweils um 11,8 Prozent. Der Preis für Dieseltreibstoff ging um 11,9 Prozent zurück. Im Jahresvergleich wurde Normalbenzin um 22,4 Prozent und Superbenzin um 23,2 Prozent billiger. Der Preis für Dieseltreibstoff sank gegenüber Dezember 2007 um 16,9 Prozent.

Der Strompreis blieb gegenüber November 2008 unverändert. Im Jahresvergleich wurde Strom nach Berechnungen der Energieagentur um 5,2 Prozent teurer.

Die Energiekosten für Raumwärme wurden billiger: Der Preis für Heizöl sank gegenüber dem Vormonat um 22,2 Prozent. Gegenüber Dezember 2007 verbilligte sich Heizöl um 19,8 Prozent. Die Preise für feste fossile Brennstoffe stiegen gegenüber November 2008 durchschnittlich um 1,3 Prozent. Im Vergleich zu Dezember 2007 legten sie im Durchschnitt um 7,1 Prozent zu. Der Gaspreis blieb gegenüber November 2008 stabil. Im Vergleich zu Dezember 2007 stieg er um 17,5 Prozent. Der Preis für Fernwärme sank gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent. Im Jahresabstand stieg der Preis um 5,4 Prozent.

Rohölpreis rückläufig

Der Rohölpreis der Sorte UK-Brent war im Dezember 2008 weiterhin rückläufig. Im Durchschnitt kostete ein Barrel der Sorte UK-Brent nach Berechnungen der Österreichischen Energieagentur 40,4 Dollar (31,5 Euro) .

Im Jahresdurchschnitt 2008 erhöhte sich der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2007 um 10,3 Prozent. Getrieben von den Rohölpreisen legten vor allem die Preise der Erdölprodukte bis zum Sommer kräftig zu. Ab September 2008 setzte, ausgelöst durch die Finanzkrise, eine Entspannung des Rohölpreises ein. Ende Dezember lag er bei 35,9 Dollar/Barrel und somit auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2004. Zum Vergleich: Im Jahresdurchschnitt 2008 erhöhte sich der Verbraucherpreisindex um 3,2 Prozent gegenüber 2007. Bereinigt man den VPI um die energierelevanten Positionen, wären die Verbraucherpreis nur um 2,5 Prozent angestiegen. Damit wirkten sich die Energiepreise im Jahr 2008 nachhaltig auf die Inflation aus.

Gas und Strom verteuert

Die leitungsgebundenen Energieträger, also Gas und Strom, verteuerten sich 2008 im Jahresschnitt um 2,2 Prozent. Der Preis für Gas stieg im Vergleich zu 2007 um 2,9 Prozent, jener für Strom um 1,7 Prozent und jener für Fernwärme um 2,6 Prozent.

Der Brennholzpreis fiel im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2007 um 1,1 Prozent. Bei Kohleprodukten stellte die Energieagentur 2008 saisonalbedingte Schwankungen fest. Im Jahresdurchschnitt erhöhten sich die Preise um durchschnittlich 3,2 Prozent.

"Das Gebot der Stunde lautet daher einmal mehr, einerseits den Energieverbrauch zu senken, andererseits die Energieeffizienz zu steigern", betonte der Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, Fritz Unterpertinger in der Aussendung. Daran dürften auch die derzeit vergleichsweise moderaten Energiepreise nichts ändern. (APA)