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Windows wird nie wie Linux, aber eine stärkere Öffnung ist nötig

Foto: AP/Sakume/ Montage: red

Microsoft hat zwei große Anliegen: seine lukrative Software-Produktpalette und die EntwicklerInnen, die Innovationen, neue Ideen und Ansätze in seine Produkte einbringen. Wie kaum ein anderer Konzern hat es Microsoft verstanden die EntwicklerInnen-Gemeinde zu fördern und die kanalisieren - mit speziellen Tools, Vorab-Veröffentlichungen und Vorabinformation über kommende Features und Funktionalitäten. Einzig in der Open-Source-Welt lässt sich das Engagement vor allem der externen EntwicklerInnen noch mit diesen Ambitionen vergleichen. Microsoft hat es auch immer verstanden von der Open-Source-Community zu lernen, und genau hier stellt sich nun die Frage "Wird Windows einmal Open Source?"

Es wird kein Linux

Dieser Frage geht ein ausführlicher Artikel bei InformationWeek nach. Dieser eröffnet gleich mit einer Anschätzung des Forrester Research-Analysten John Rymer, der meint: "Nein, ich glaube nicht, dass Windows jemals Open Source Code wird." Doch gibt Autor Charles Babcock zu bedenken, dass Microsofts Intention nur sein kann, die EntwickelrInnen weiter an seiner Plattform interessiert zu wissen, und daher bedarf es einiger Öffnung und neuen Ideen. Windows wird zwar nie Linux werden, aber es wird zahlreiche Produkte geben, die Microsoft einer breiteren Zielgruppe kostenlos zugänglich machen wird.

Windows kann Microsoft nicht ewig am Leben halten

Im Artikel bei InformationWeek äußert der Autor seine Überlegung, dass Microsoft auf Ewig nicht von Windows alleine leben kann. Andere Produkte, die ja jetzt schon sehr große Bedeutung haben, etwa die Cashcow Office, würden sich immer größerer Konkurrenz gegenüber sehen. Daher müsse man bei Microsoft reagieren. Zum ersten Mal würden auch echte technische Hindernisse weggefallen sein, da die Kompatibilitätsforderungen - vor allem durch Behörden - eine gewisse Schnittstellenöffnung verlangen. Office-Alternativen,wie IBM Lotus Symphony, Sun Microsystems Star Office, Open Office,  Google Docs, Yahoos Zimbra und Zoho.

Viele neue Herausforderungen

Aber auch im relativ neuen Bereich Virtualisierung muss sich Microsoft offener präsentieren, als der Konzern es vor wenigen Jahren sich hätte vorstellen wollen. Auch das Thema Cloud Computing wird sich nicht als komplett abgeschlossene Wolke präsentieren können, sondern muss - gerade für EntwicklerInnen große Freiheiten bieten. Ganz zu schweigen vom mobilen Bereich. Viele Unternehmen setzen zwar noch auf Windows Mobile Handys, vor allem aufgrund von Kompatibilitäts- und Sicherheitsgründen, aber auch hier ist die Konkurrenz stärker geworden. Was Symbian bislang nicht schaffte, wollen beziehungsweise haben Apple und Google mit Android schon erreicht oder im Visier.

Fünf gute Gründe

In den letzten Jahren hat Microsoft zudem einige Open Source-Projekte initiiert oder sich an Entwicklungen beteiligt. So etwa CodePlex, eine Plattform die die Kompatibilität zwischen unabhängigen Open Source-Projekten und Microsof-Produkten sicherstellen soll, oder auch das Sponsoring über SourceForge, hier fördert der US-Softwarekonzern Projekte - etwa ein Tool zum Übersetzen zwischen Open Document Format und seinem Office Open XML. Schon seit geraumer Zeit ermöglicht Microsoft über seine Shared Source-Initiative, dass Code modifiziert werden kann. Zudem werden offene Lizenzen angeboten - etwa die Microsoft Public License und die Microsoft Reciprocal License. Und als fünften und letzten Punkt ist auch noch die Zusammenarbeit mit dem Open-Source-Projekt "Samba" ein Indikator, dass Microsoft in diesem Bereich einiges plant, so InformationWeek.

Fazit

Als Fazit kommt der Autor zu dem Schluss, dass Microsoft diesen Prozess weiter vorantreiben wird, um die EntwicklerInnen bei Windows zu halten. Dabei wird der Softwarekonzern natürlich auch weiterhin auf die Unterschiede zwischen Windows und seinen Open-Source-Mitbewerbern hervorstreichen. "Aber an einem gewissen Punkt wird Microsoft die Reißleine ziehen und Windows zu Open Source erklären."(red)