Gaza - Die Vereinten Nationen haben der Hamas-Organisation im Gazastreifen den Raub von Hilfsgütern vorgeworfen, die für die Zivilbevölkerung bestimmt waren. Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA teilte am Mittwoch mit, die Hamas-Polizeimiliz habe am Vortag in einer Hilfsstation im Flüchtlingslager Shatti 3.500 Decken und mehr als 400 Lebensmittelpakete gewaltsam beschlagnahmt. Die Güter seien für hunderte arme Familien in Gaza bestimmt gewesen, hieß es in der Stellungnahme.

Seit der gewaltsamen Machtübernahme im Juni 2007 herrscht Hamas im Gazastreifen. Bereits während der am 18. Jänner beendeten dreiwöchigen israelischen Militäroffensive dort hatte es mehrfach Vorwürfe gegeben, Hamas-Milizionäre hätten internationale Hilfsgüter beschlagnahmt.

UNWRA hatte sich geweigert, die Ausgabe humanitärer Hilfsgüter in die Hände des von Hamas kontrollierten Wohlfahrtsministeriums zu legen. Ein Großteil der 1,5 Millionen Palästinenser im Gazastreifen hängen von der Hilfe der UN-Organisation ab. "Die Übergabe von Hilfsgütern an Flüchtlinge ist Aufgabe der UNWRA, und wir verurteilten ihre Beschlagnahme aufs Schärfste", teilte die Organisation am Mittwoch weiter mit. Es gebe ein striktes System der direkten Verteilung an die Familien. (APA/dpa)