Hamburg - Der britische Holocaust-Leugner Richard Williamson hält seine in einem Fernsehinterview verbreiteten Aussagen einem Bericht zufolge nicht für strafbar. Die Onlineausgabe der "Financial Times Deutschland" zitierte den Leitenden Regensburger Oberstaatsanwalt Günther Ruckdäschel am Mittwoch mit den Worten, es habe sich ein Verteidiger für Williamson gemeldet. Dieser habe angegeben, dass Williamson von dem schwedischen Interviewer-Team die Zusage bekommen habe, dass das Interview ausschließlich in Schweden ausgestrahlt werde.

"Er meint, das sei nicht strafbar", wurde Ruckdäschel zitiert. Die Staatsanwaltschaft prüfe die Aussagen. Einer der beteiligten Journalisten habe sich bereits gemeldet. Unter Umständen würden er und seine Kollegen über ein Rechtshilfeverfahren vernommen.

Die bayerische Justiz ermittelt seit dem 23. Jänner wegen des Verdachts auf Volksverhetzung gegen Williamson. Der Bischof der ultrakonservativen Piusbruderschaft hatte in einem Interview des schwedischen Senders SVT unter anderem behauptet, die historischen Tatsachen sprächen gegen die Vergasung von sechs Millionen Juden. Das Interview wurde im November 2008 im bayerischen Zaitzkofen (Kreis Regensburg) aufgezeichnet. Wegen seiner Aussagen drohen Williamson nach deutschem Recht eine Geld- oder Haftstrafe. Da Williamson offenbar nicht vorbestraft sei, sei eine Geldstrafe wahrscheinlich, wurde Ruckdäschel zitiert. (APA/AP)