San Francisco/Bonn - Urwale haben sich an Land gepaart und ihre Jungen dort zur Welt gebracht, lebten aber ansonsten vorwiegend im Meer. Den Übergang der Wale vom Land ins Wasser verdeutlichen zwei fast 50 Millionen Jahre alte Fossilien in Pakistan. Bei einem der Skelette handelt es sich um ein Muttertier mit einem Fötus, wie ein Team um den Paläontologen Philip Gingerich von der University of Michigan im Fachjournal "PLoS One" (online) berichtet.

Das Kalb liege so im Mutterleib, dass es mit dem Kopf zuerst zur Welt gekommen wäre - so wie es bei an Land lebenden Säugetieren typisch ist, aber nicht bei heutigen Walen. Außerdem wiesen die Zähne im Kiefer des Ungeborenen darauf hin, dass es nach der Geburt für sich selber hätte sorgen können.

Zweiter Fund

Die Forscher stießen zudem auch auf das Skelett eines männlichen Wals. Das etwa 2,6 Meter lange Tier sei größer als das weibliche und habe deutlich kräftigere Eckzähne, die perfekt zum Fangen von Fisch geeignet waren. Dies verdeutliche, dass die Wale vermutlich im Meer lebten und nur an Land kamen, um sich auszuruhen, sich zu paaren und zu gebären, wie Gingerich sagte.

Wie andere primitive Urwale hätten auch die gefundenen fossilen Exemplare (Maiacetus inuus) vier Beine, die zum Schwimmen genutzt werden konnten. Die Wale waren nach Ansicht der Forscher in der Lage, ihr Gewicht zu tragen, vermutlich kamen sie an Land aber nicht weit. (APA/dpa)