Verbraucherschützer warnen vor einer neuen Abzock-Masche im Internet. So sei auf dem Portal Software-Stream.de zeitweise eine gefälschte Version des Firefox-Browsers angeboten worden. Wird die Software installiert, verhindert eine eingeschmuggelte Datei, dass Nutzer bestimmte Verbraucherseiten aufrufen können. Denn nach einiger Zeit trudelt bei den Usern eine Zahlungsaufforderung für den Download ein.

Seiten werden blockiert

Bei der Version auf Software-Stream.de soll es sich um einen Trojaner handeln. Bei der Installation der schädlichen Software werden Daten wie Name, Adresse und Mailadresse des Nutzers abgefragt. Damit wird allerdings ein kostenpflichtiger Vertrag abgeschlossen, worauf auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Portals hingewiesen wird. Nutzer sollen einmalig 35 Euro zahlen, um Zugang auf das gesamte Software-Archiv der Seite zu erhalten. Gleichzeitig wird allerdings eine manipulierte hosts-Datei auf den Rechner geladen, in der die Adressen wichtiger Internetserver gespeichert sind. Das soll im Normalfall das Surfen erleichtert, sorgt hier allerdings dafür, dass gewissen Seiten blockiert werden.

XP-User betroffen

Laut den Verbraucherschützern sollen bislang nur Nutzer von Windows XP betroffen sein. Bei älteren Systemen könne die manipulierte Software nicht gestartet werden, während in Vista ein Sicherheitsmechanismus die Manipulation der bestreffenden Systemdatei verhindern soll.

100 Seiten geblockt

Unter den an die 100 blockierten Seiten befinden sich auch die Verbraucherschutzseiten Antispam.de und Computerbetrug.de sowie frag-einen-Anwalt.de, abzocknews.de, gutefrage.net und nicht-abzocken.eu. Damit wollen die Betreiber von Portalen mit zwielichtigen Praktiken es den Nutzern erschweren nach Abschluss eines dubiosen Vertrags schnell Hilfe im Web zu finden.

Nutzer sollen nicht zahlen

Neben Firefox werden auf der Seite unter anderem auch gefälschte Versionen von Nero und Adobe Flash angeboten. Zivil- und strafrechtliche Schritte werden laut den Verbraucherschützern bereits geprüft. Zudem wurde das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) informiert. Betroffenen Nutzern wird geraten, nicht auf eventuelle Zahlungsaufforderungen einzugehen, da kein rechtlich wirksamer Vertrag zustande komme.

Ähnlicher Fall um Skype-Download

Auch von der VoIP-Software Skype war vor kurzem eine manipulierte Software im Web angeboten worden (der WebStandard berichtete). Nutzer, die die Software heruntergeladen hatten, wurde ein 200-Euro-teures Abo untergejubelt. Mittlerweile sind die Download-Seiten nicht mehr erreichbar. (red)