Jenny Pfatschbacher arbeitet 30 Stunden pro Woche bei der Kette Starbucks: "Ich fühl mich einfach wohl hier."

Foto: Christian Fischer

Wien – "Ohne Kaffee komme ich nicht aus", meint Jenny Pfatschbacher, eine Kellnerin der amerikanischen Kaffeehauskette Starbucks.

Die 22-Jährige arbeitet dort neben ihrer Ausbildung zur Volksschullehrerin rund dreißig Stunden in der Woche.

Die Wahl fiel zufällig auf das Lokal, als sie auf der Suche nach einer Teilzeitbeschäftigung war. Das Arbeitsumfeld beschreibt sie so: "Ich fühl mich einfach wohl hier. Die Arbeit macht Spaß und es ist locker." Ein Grund für die "gemütliche Atmosphäre" sei vor allem die Offenheit der Kunden und Mitarbeiter. Selbst Langeweile kommt selten auf, denn die Angestellten wissen nicht nur die Kundschaft, sondern auch sich selbst zu unterhalten.

Eine Zeit lang waren die Toilettenräumlichkeiten des Cafés durch einen Code geschützt – dazu kennt Pfatschbacher eine Anekdote. "Einmal war ein Mädchen hier, der wir gesagt haben, dass sie, um den Toilettenraum zu öffnen, ,bitte öffnen' sagen, dreimal klatschen, sich einmal drehen und dann die Tür aufmachen muss. Sie hat das wirklich gemacht."

Leichtgläubig seien in diesem Bereich vor allem jugendliche Kunden, die "zumindest in der Innenstadt nicht den größten Anteil der Konsumenten ausmachen". Laut Pfatschbacher gehören zum Publikum ungefähr 70 Prozent Touristen, die mit allen Altersgruppen vertreten sind.

"Es macht einen großen Unterschied, ob Einheimische oder zum Beispiel Amerikaner kommen, weil diese sich mit der Selbstbedienung schon auskennen", berichtet sie. Vor allem ältere Österreicher, die durch ihre traditionelle Kaffeehauskultur geprägt sind, würden sich mit der Umstellung auf Selbstbedienung "manchmal schwertun".

Obwohl ein amerikanischer Einfluss auf die Kaffeehauskultur spürbar wäre, bestehe laut Pfatschbacher keine Gefahr für ältere Kaffeehäuser. "Die anderen Kaffeehäuser gehen auch nicht unter, es steht ja an jeder Ecke eines", meint sie. (clas, bsb)