München/Hannover - Die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst Deutschlands haben am Dienstag mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber im Tarifstreit erhöht. Betroffen war zunächst der bayerische Nahverkehr: Mit Beginn der Frühschicht legten um 3.30 Uhr Beschäftigte der kommunalen Verkehrsbetriebe in München, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Augsburg, Regensburg, Bamberg und Landshut die Arbeit vorübergehend nieder, wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte.

Tarifvertrag für Beamte

Die Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Geld für die rund 700.000 Angestellten der Länder sowie die Übernahme des Tarifvertrages für Beamte. Die Arbeitgeberseite hat noch kein Angebot vorgelegt. Im Tarifstreit bei den bayerischen kommunalen Verkehrsbetrieben fordern die Gewerkschaften 9,5 Prozent mehr Lohn die rund 6500 Beschäftigten, mindestens aber 250 Euro.

In München legten mit der ersten Schicht rund 40 Beschäftigte die Arbeit nieder. Ver.di-Geschäftsführer Heinrich Birner sagte im Münchener Trambahn-Depot, dass bis zum Mittag rund 1200 Angestellte allein in München in den befristeten Ausstand treten könnten. "In München stehen die U-Bahnen und Tram-Bahnen heute erst einmal still." Bis 15.30 Uhr solle der umfangreiche Warnstreik andauern.

Neben dem Nahverkehr in Bayern sollen im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes am Dienstag auch Schulen in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen von Warnstreik-Aktivitäten betroffen sein. In Niedersachsen sind zudem Beschäftigte von Kliniken, Feuerwehr, Polizei und Verwaltungen zu einer Demonstration während der Arbeitszeit in Hannover aufgerufen. Dort will auch der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, sprechen. Zu der Veranstaltung werden mehrere tausend Demonstranten aus dem öffentlichen Dienst erwartet. (APA/dpa)