Spritverbrauch. Wir hatten das für typisches Marketinggeflunkere gehalten. Erstmals, hieß es, blase ein Dickschiff wie der 7er unter 200 Gramm CO2 pro km in die Atmosphäre.

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Im Normtestzyklus habe man, so BMW, 192 g CO2/km ermittelt, was einem Verbrauch von 7,2 Liter Diesel auf 100 km entspräche.

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Doch dann: Der Bordcomputer errechnete für unsere Tests 8,3 l/100 km, bei fast nur Stadtverkehr und ein bisserl Autobahn ein erstaunlicher Wert.

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Wobei der von den Motorengenies in Steyr entwickelte 6-Zylinder niemals auch nur entfernt ein Mangelgefühl aufkommen lässt; 245 PS und das enorme Drehmoment (540 Nm) beherrschen die 1940 kg Leergewicht souverän.

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Dabei wechselten wir gern zwischen den Fahrwerksmodi herum. Von der bestkompromissigen Normalstellung runter in Komfort; rauf fanden wir spannender: Sport und Sport+. Knopfdruck neben dem ergonomischen Automatikwählhebel genügt.

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Ja, und da ist es, als würde der bis dahin relativ gemütliche 7er seine Muskeln spannen und ungestüm nach vorne drängen, da wird der Gleiter zum Hetzer. Und so hat man also mit einem einzigen neuen 7er gleich (mindestens) drei verschiedene Autos.

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Den Wintertest bestand der 730d auch mit Anstand - am halb verschneiten, halb vergatschten Semmering. Wobei: Gegen die A8 quattros von Audi und die S-4matiker von Mercedes wäre er chancenlos. Doch nicht mehr lange, Abhilfe ist in Sicht: Erstmals in der 7er-Historie stattet BMW sein Flaggschiff künftig auch mit Allrad (xDrive) aus, heuer irgendwann im zweiten Halbjahr ist's in Österreich so weit.

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Was noch auffällt in diesem optisch allgemeingefälligen 7er: Alles liegt ergonomisch zur Hand. Mit Ausnahme der Griffmulden hoch oben nahe dem Seitenfenster, zum Öffnen/Schließen der Türen.

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Damit zu den Segnungen der Technik, der (sündteuren) Assistenzsysteme, die uns bei der Fahrspaßgenerierung unterstützen. Zunächst iDrive. In jüngster Evolutionsstufe genial intuitiv bedienbar. Dann: HUD. Head-up-Display. Hut ab, wie BMW das als Einziger hinkriegt, wichtige Infos wie Geschwindigkeit lesbar in die Windschutzscheibe, direkt in Sichtachse, einzublenden.

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Weniger Ablenkung vom Verkehr geht kaum. Und jetzt wird dort auch noch das jeweils gerade aktuelle Tempolimit eingeblendet. Macht Sinn, weil man sich ja oft dabei ertappt: Fahr ich noch in der 30er-, 40er-, 70er-Zone oder wie oder was? Bei unsren Testfahrten tippte das System in rund 90 Prozent aller Fälle richtig, ein paar 30er und 40er hatte es nicht bemerkt. Fazit: super Sache, leichtes Optimierungspotenzial.

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Ausprobieren, was die umfangreiche aktive und passive Sicherheitstechnik alles kann, wollten wir lieber nicht, trotz Verschrottungsprämie. Jedoch meldeten die elektronischen Schutzengerln mitunter akustisch und visuell, dass bremsen jetzt dann bald wirklich sinnvoll sein könnte (was wir aber testhalber auch provoziert hatten). Beim Parken lugt eine Kamera nach hinten, eine zur Seite. (Bild)

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Zudem fanden wir erstmals sogar eine gewisse Sinnhaftigkeit in einer Spurwechselwarnung: Man kramt also während der Fahrt in den CDs rum – Wo sind denn jetzt wieder Bachs Violinkonzerte von Gidon Kremer? -, da lenkt das Lenkrad mit sanftem Vibrato das Augenmerk auf die Straße – Hoppala! -, und flugs dirigiert man den großen Wagen zurück auf den rechten Weg.

Der 7er ist eine mächtige, repräsentative Erscheinung. Das erwartet die Klientel von einem solchen Auto. Was (erstmals) noch kommt: Allrad – und ein Hybrid-7er. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/30.01.2009)

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