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Morgi, Schlieri, Wuff (v.li)

Foto: REUTERS/Kim Kyung-Hoon

Sapporo - Zehnter Erfolg in Serie, erster Dreifach-Sieg im WM-Winter - die ÖSV-Skispringer haben auch im Weltcup-Bewerb in Sapporo am Samstag für die Superlative gesorgt. Ganz oben auf dem Podest stand zum achten Mal in dieser Saison der Tiroler Gregor Schlierenzauer, der mit klarer Bestweite von 133,0 sowie 120,5 Metern bei enorm kurzem Anlauf seine Teamkollegen Thomas Morgenstern und Wolfgang Loitzl um 36,4 bzw. 42,1 Punkte distanzierte und seine Weltcupführung vor dem Schweizer Simon Ammann, dem Tages-Siebenten, auf 172 Punkte ausbaute.

133 Meter

Die Jury hatte den Anlauf aus Respekt vor möglichem Aufwind sehr kurz bemessen, doch der blieb völlig aus und so sahen die wenigen Zuschauer des Flutlichtbewerbs nur fünf Sprünge über den K-Punkt von 120 Metern. Doch Schlierenzauer schienen die äußeren Einflüsse überhaupt nicht zu tangieren. Nachdem unmittelbar vor ihm Ammann, der Weltmeister von Sapporo 2007, sowie Loitzl, Morgenstern, Martin Koch und Matti Hautamäki (FIN) zwischen 106,0 und 112,0 m gelandet waren, segelte der 19-Jährige auf 133 Meter. Diese genial anmutende Leistung war der Grundstein zum Sieg.

Im Finale wurden seine zuvor vom Glück begünstigten Verfolger Kalle Keituri (FIN) und Yuta Watase (JPN) zurechtgestutzt (Gesamt-4. und 5.), mussten zwei Österreicher vorbeilassen. Vorjahres-Gewinner Morgenstern (von acht auf zwei) stellte mit Final-Bestweite von 123,5 Metern sein bisheriges Saison-Topresultat von Whistler ein. "Es war ein sehr schwieriger Wettkampf, ich bin überglücklich, auch über den weitesten Sprung im zweiten Durchgang", sagte der 22-Jährige. Tourneesieger Loitzl (119,5) verbesserte sich in Abwesenheit der Elite aus Norwegen, Finnland, Deutschland und Polen von Rang sieben auf drei. "Ich habe mein Ziel, einen Stockerlplatz, erreicht, aber ich weiß, dass es noch besser geht", meinte der Steirer.

"Ein ganz besonderes Gefühl"

Schlierenzauer genügten 120,5 Meter zu seinem 19. Sieg im Weltcup, dem vierten in Serie. "Das war ein ganz besonderes Gefühl, neben den Teamkollegen auf dem Podest zu stehen", sagte der Skiflug-Weltmeister. Er war in Sapporo 2007 Team-Weltmeister geworden, hatte aber im Vorjahr die dortigen Weltcupbewerbe ausgelassen. Nun trat er in der Olympia-Stadt von 1972 in die Fußstapfen von Morgenstern. 2008 hatte der Kärntner auf der nordjapanischen Insel Hokkaido ebenfalls seinen achten Saisonsieg gefeiert, später ließ er sich vorzeitig als Weltcupsieger feiern.

Was die Einzelsiege betrifft, ist Schlierenzauer bereits die klare Nummer eins im aktuellen ÖSV-Team. Mit einem weiteren Erfolg am Sonntag würde er Andreas Goldbergers Marke von 20 Erfolgen egalisieren. Dass er ein Muster an Beständigkeit ist (acht Siege, je dreimal Zweiter und Dritter, viermal Vierter), sieht man an Schlierenzauers Preisgeld. Der Teenager aus dem Stubaital hat im WM-Winter bereits 344.500 Franken (derzeit rund 231.000 Euro) brutto verdient.

Co-Trainer Marc Nölke, der wie im Vorjahr den Chef Alexander Pointner vertrat, behielt seine "weiße Weste" bei den Japan-Weltcups und sparte nicht mit Lob. "Die Springer haben eine sensationelle Leistung abgeliefert. Im ersten Durchgang waren die Bedingungen bei den letzten Springern unglaublich schwierig, Schlierenzauer ist mit einem hervorragenden Sprung trotzdem in Führung gegangen. Aber auch Loitzl und Morgenstern haben sehr gute Sprünge abgeliefert und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen", erklärte der Deutsche.  (APA)