London/Paris - Die Kunstschätze aus der Privatsammlung des legendären Modeschöpfers Yves Saint Laurent (YSL) kommen unter den Hammer. Die Versteigerung von 700 Einzelstücken soll 300 Millionen Euro einbringen, teilte das Londoner Auktionshaus Christie's mit. Die Erlöse sollen an AIDS- und andere humanitäre Forschungsprojekte gehen. Die Stücke des französischen Modepapstes und seines Lebenspartners Pierre Bergé werden seit Freitag in London gezeigt. Ende Februar versteigert das Auktionshaus die Schätze im Pariser Grand Palais, wo 1900 die Weltausstellung stattfand. YSL starb im vergangenen Sommer mit 71 Jahren.

Die Auktionskatalog umfasst Werke von Henri Matisse, Pablo Picasso und Marcel Duchamp sowie Marmor-Torsos der römischen Antike (1. Jahrhundert), Büsten, Wandteppiche und Goldkelche. Das laut Katalog wertvollste Stück ist Matisse's Aktstudie "Junger Mann nackt, am Meer sitzend" (1836). Deren Wert wird mit vier bis sechs Millionen Euro angegeben. Die Modewelt dürfte Duchamps Parfümflasche "Belle Haleine" faszinieren, ein Exemplar des Dadaismus. YSL und Bergé haben mehr als ein halbes Jahrhundert Kunst gesammelt. Christie's-Präsident Jussi Pylkkannen sprach von der "großartigsten Ausstellung, die wir je organisiert haben". Die Londoner Ausstellung schließt am Dienstag. (APA/dpa)