Waidhofen an der Thaya - Im Mordfall einer 48-jährigen Frau in Tiefenbach bei Kautzen (Bezirk Waidhofen an der Thaya) im Waldviertel von Freitagnachmittag ist die Leiche des Täters gefunden worden. Sie wurde Samstag früh in stark verkohltem Zustand in einer Scheune entdeckt, die zu einem Bauernhof gehört. Das Objekt hatte der 52-Jährige in Brand gesteckt, berichtete Ernst Schuch, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LKA NÖ), der APA.

Motiv für die Bluttat: Die 48-Jährige wollte sich von ihrem Lebensgefährten trennen. Als sie Freitagnachmittag ihre letzten Sachen packen wollte, sei es zu einem Streit gekommen. Im Zuge dessen habe der 52-Jährige einen Revolver genommen und der Frau in einem Schuppen eines Einfamilienhauses in den Kopf geschossen. Das Projektil traf die linke Hinterhauptregion. Danach begab sich der Mann zu einem schräg gegenüberliegenden Bauernhof, zündete ihn an und verübte Selbstmord. Aufgrund des Großbrandes war es den Ermittlern erst möglich, Samstag früh in das Objekt vorzudringen. Danach wurde die Leiche gefunden, von Feuerwehrleuten im Zuge von Aufräumarbeiten.

Aufgrund des stark verkohlten Zustandes der Leiche sei nicht mehr mit Bestimmtheit zu eruieren, ob sich der 52-Jährige selbst erschoss oder in den Flammen umkam. Die Polizei ging aber davon aus, dass der Mann die Waffe gegen sich selbst richtete. "Er hat die Trennung nicht wahrhaben wollen", erläuterte Schuch zum Motiv. Die Frau selbst habe in Heidenreichstein (Bezirk Gmünd) gelebt und ihren Lebensgefährten mehrmals pro Woche besucht. Beide Objekte, wo sich die Taten abgespielt hatten, gehörten dem 52-Jährigen.

Nachbarn hatten die 48-Jährige Freitagnachmittag tot vorgefunden, da sie die Frau auf einen Brand des schräg gegenüberliegenden Objektes aufmerksam machen wollten. Dort hatte in weiterer Folge der 52-Jährige Selbstmord verübt. Davor habe er vermutlich in der Scheune gelagertes Stroh angezündet.

Zwecks Identifizierung werde noch ein Abgleich mit zahnärztlichen Unterlagen durchgeführt. Ein Ergebnis wurde für Mitte bzw. Ende nächster Woche erwartet, so Schuch. Zweifel, dass es sich bei der entdeckten Leiche nicht um den 52-Jährigen handelt, gab es keine. Auch versuchten Experten, DNA-Material von dem Toten zu erhalten. Aufgrund des stark verkohlten Zustandes der Leiche sei aber ungewiss, ob dies gelingt. (APA)