Sessel von Björn Dahlström

Foto: Taschen-Verlag

Hasselblad 1600F von 1948

Foto: Taschen-Verlag

Aus dem prall mit Gestaltung aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden gefüllten Topf schöpfte der Taschen-Verlag für seinen tollen Schmöker namens "Skandinavisches Design" von Charlotte und Peter Fiell. Freilich sind sämtliche Klassiker - von Arne Jacobsens Stuhl "Ameise" bis Alvar Aaltos Vase "Savoy" - zu finden, das Besondere am vorliegenden, ziemlich bunten Band ist aber die Möglichkeit, eine ganze Menge nicht so gehypter Gestaltergrößen darin aufzustöbern: zum Beispiel Borge Mogensen aus Dänemark und sein "Spanischer Stuhl", den er für eine Dame namens Fredericia entwarf. Oder, mal ehrlich, wer kennt die wunderbare Schale "Lumikuru" der Finnin Kerttu Nurminen? Gelegenheiten, entwerferische Spitzenleistungen mit heiter klingenden Namen zu entdecken gibt's dank dieser Bucherscheinung einen ordentlichen Schwung voll mehr.

Insgesamt werden circa 180 skandinavische Designer von 1900 bis zur Gegenwart vorgestellt. Die einzelnen Einträge bestehen aus biografischen Eckdaten, Kurzanalysen und allerlei Details zur skandinavischen Schaffenskraft. Dass die Nordeuropäer absolute Superstars in Sachen Gestaltung sind, ist nichts Neues, mit Hilfe dieser Publikation lässt sich diese Behauptung jedoch felsenfest untermauern.

Eine Zeittafel gibt Überblick über skandinavische Schaffenskraft von 1649 bis heute, weiters wird neben den Gestaltern auch Produzenten wie "Tetra Pak", "Iittala", "Hasselblad" oder den Super-Scheren-Machern "Fiskars" der gebührende Platz eingeräumt. Ein ganzer Packen detaillierter Adressen ist in dem Schmöker - ein Muss für jede kleine und große Designbibliothek - ebenfalls zu finden. (maik/DER STANDARD, rondo/07/03/2003)