Der geplante neue europäische Supercomputer für Fusionsforschung kommt nach Jülich. Das Forschungszentrum Jülich teilte am Donnerstag mit, die Gemeinschaft der Fusionsforschungsinstitute in Europa (EFDA) habe die Jülicher Experten mit Bau und Betrieb des neuen Supercomputers beauftragt, der speziell für die Forschungsprogramme der Fusionsforscher ausgelegt sein soll.

101 Teraflops pro Sekunde

Der neue Supercomputer HPC-FF (High Performance Computing for Fusion) soll mit insgesamt 8.640 Prozessoren eine Rechenleistung von 101 Teraflops pro Sekunde erreichen. Damit würde der Rechner derzeit Platz 30 in der Liste der schnellsten Supercomputer der Welt belegen.

Der Rechner soll eng mit dem Jülicher 200-Teraflop-System JuRoPA gekoppelt werden, so dass die Fusionsforscher bei Bedarf sogar auf eine Rechenleistung von insgesamt 300 Teraflops zugreifen können.

Hilfe

"Der neue Supercomputer in Jülich wird uns helfen, den Weg zu einem ersten Fusionskraftwerk schneller zu beschreiten, indem nun die kostspieligen Großexperimente durch intelligente und relativ preiswerte Computermodelle ergänzt werden können", sagt Ulrich Samm, Leiter des Jülicher Projekts Kernfusion. Die europäische Führungsrolle in der Kernfusionsforschung werde mit dem neuen Computer deutlich gestärkt.

Die Fusionsforscher wollen mit der Rechenleistung von HPC-FF die komplexen Mechanismen in der 100 Millionen Grad heißen Fusionsmaterie, dem Plasma, im Innern des geplanten Fusionsreaktors ITER besser verstehen. ITER soll 2018 in Betrieb gehen und soll der erste Fusionsreaktor mit mindestens 500 Megawatt Leistungsüberschuss werden. (APA/AP)