UPC-Techniker

Vor wenigen Tagen berichtete der WebStandard über die neuen Pläne des heimischen Providers UPC. So sollen unter anderem höhere Geschwindigkeiten für Chello-UserInnen kommen. UPC will sein Netz sogar bis zu 100 MBit/s beschleunigen.

"Shaping"-Vorwürfe

Im Webstandard-Forum zum UPC-Artikel wurde danach über mögliches "Shaping" im UPC-Netz spekuliert. Damit ist gemeint, dass der Provider bestimmte Anwendungen künstlich verlangsamt. Unter Traffic-Shaping wird grundsätzlich ein Telekommunikations-Verfahren verstanden, bei dem beim Senden der Datenfluss von IP-Paketen, ATM-Zellen, Ethernet-Frames oder anderen Transfereinheiten nach definierten Kriterien gesteuert wird.

"Wir shapen nicht"

Der WebStandard fragte daraufhin beim Provider nach und erhielt folgende Antworten der UPC-Pressesprecher:

derStandard.at: Warum kann UPC die Downloadgeschwindigkeiten nicht garantieren?

UPC: Hier müssen wir zwischen Kabel- und DSL-Verbindungen unterscheiden.

DSL: Bei den angeführten Bandbreiten handelt es sich um die maximalen von UPC angebotenen Bandbreiten, die aber aus technischen Gründen nicht immer erreicht werden können.

Die tatsächlich erreichbare Bandbreite hängt von den physikalischen und technischen Merkmalen der Teilnehmeranschlussleitung des Kunden ab, auf die UPC keinen Einfluss nehmen kann.

Auch sind Faktoren wie Leitungsdämpfung, Leitungslänge, Leitungsdurchmesser, Distanz zum Wählamt etc. ausschlaggebend für die Erreichung der angegebenen Bandbreite.

Kabel: Bei Internet über Kabel hängt die Bandbreite auch von der Usage der Nutzer ab. So können Kunden z.B. vormittags schneller surfen als zur Primetime um 19 Uhr. Sie können sich das vielleicht auch als eine 4-spurige Autobahn vorstellen, die dennoch zu gewissen Zeiten überlastet sein kann. UPC ist stets bemüht, die angegebene Maximal-Bandbreite für ihre Kunden sowohl im DSL-, als auch im Kabelnetz bereit zu stellen.

derStandard.at: Stimmt es, dass bei UPC geshapet wird?

UPC: Nein, dies stimmt nicht. UPC Austria nimmt kein Shaping im eigenen österreichweiten Netz vor.

Google stellt Diagnose-Tools bereit

Alle AnwenderInnen, die ihren Traffic checken wollen und nachprüfen, ob ihr Provider "shaped" dem stellt Google im Rahmen seines MeasurementLabs (MLabs) nun zahlreiche Diagnose-Toosl bereit. Darunter auch "Glasnost", das überprüfen kann, ob der Internet Service Provider (ISP) den BitTorrent-Traffic manipuliert.

Messen und Testen

Google hat zum Start des M-Lab drei Server in der Nähe von Googles Hauptquartier in Mountain View sowie fünf Analysewerkzeuge zur Verfügung gestellt. Die Tools sollen nicht nur die mögliche Blockierung des BitTorrent-Traffics anzeigen, sondern auch die Geschwindigkeit der eigenen Internetanbindung messen und herausfinden ob die ISPs Traffic bestimmter Protokolle oder Nutzer mit geringerer Priorität behandeln. (red)