Brüssel - Der Andrang von Euro-Kandidatenländer hält sich in Grenzen. Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen will die angekündigte neuerliche Volksabstimmung über die Einführung des Euro im kommenden Jahr stattfinden lassen.

Als Voraussetzung dafür gilt allerdings, dass es dem Regierungschef gelingt, auch die linke Opposition als Unterstützer des Referendums ins Boot zu holen.

Durch einen breiten parlamentarischen Schulterschluss soll verhindert werden, dass die Dänen die Einführung der europäischen Einheitswährung, wie zuvor in den Jahren 1993 und 2000, per Volksentscheid kippen. Dänemark ist ebenso wie Großbritannien (siehe Artikel links) nicht zur Einführung des Euro verpflichtet.

Verbindliche Einführung

Im Gegensatz dazu müssen die Mitglieder in Ost- und Südosteuropa den Euro verbindlich einführen, wenn sie die Maastricht-Kriterien erfüllen. Polen, mit Abstand das größte Land der Region, nennt immerhin ein Datum für die Euro-Mitgliedschaft: 2012. Für Rumänien steht 2014 im Raum. Die von hohen Inflationsraten gebeutelten baltischen Länder und Bulgarien verzichten hingegen auf Termine.

Lettland könne frühestens 2012 mit einem Beitritt rechnen, heißt es inoffiziell bei der EU-Komission. Für Estland und Litauen sehen die Chancen mit einem möglichen Termin 2010/11 etwas besser aus.

Für Ungarn, das kürzlich am Rande der Staatspleite stand und EU-Hilfe bekam, sowie für Tschechien fehlen bisher jegliche Daten. Tschechien geht davon aus, dass es frühestens 2013/2014 dem Euroraum beitreten könnte, heißt es Diplomatenkreisen. (mimo, APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.1.1.2009)