Linz - Ein 34-jähriger Asylwerber aus Kamerun ist Dienstagabend in Linz auf offener Straße niedergestochen worden. Das Opfer erlitt lebensbedrohliche Verletzungen. Von den Tätern fehlte am Mittwoch noch jede Spur. Die Polizei fahndet nach zwei Verdächtigen. Über das Motiv herrscht noch Unklarheit.

"Wir müssen von einem Mordversuch ausgehen", meinte Oberösterreichs Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Erste Ermittlungen haben ergeben, dass das Opfer am Tatort, im Bereich der Bushaltestelle Krempl-Hochhaus in der Wiener Straße, mehrere Stiche in den Rückenbereich erhalten hatte", teilt die Polizei mit. Der Mann sei gegen 20 Uhr alleine auf der Straße unterwegs gewesen, als offensichtlich Unbekannte auf ihn losgingen. Nach der Attacke sollen die Angreifer geflüchtet sein.


Das schwer verletzte Opfer schleppte sich in ein Haus und läutete bei Bekannten. Diese leisteten Erste Hilfe und alarmierten die Rettung. Der Afrikaner erlitt schwere Stichverletzungen im Bereich der linken Niere und am Oberschenkel. Sein Zustand war zunächst kritisch. Er musste in der Nacht im AKH Linz notoperiert werden. Mittwochnachmittag konnte das Opfer erstmals zum Tathergang befragt werden. Die Einvernahme dauerte bei Redaktionsschluss noch an.

Messerattentat auf Arzt

Erst vor knapp einem Jahr wurde in Linz nachmittags auf offener Straße ein Arzt niedergestochen. Ein Unbekannter hatte dem Mediziner vor dem Haupteingang der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg schwere Stichverletzungen zugefügt. Viermal stach der Täter seinem Opfer in Bauch- und Brustbereich. Der Arzt musste ebenfalls notoperiert werden und überlebte. Nach wie vor gibt es in diesem Fall keine heißte Spur. Einen Zusammenhang zum aktuellen Mordanschlag hält die Polizei aber für eher unwahrscheinlich. (ker, DER STANDARD Printausgabe 29.1.2009)