88 wird Krone-Boss Hans Dichand am Donnerstag. Sohn und Chefredakteur Christoph D. und seine Frau, noch "Heute"-Chefin Eva D., verabschieden sich gerade für ein paar Wochen in den Urlaub. Kolportiertes Ziel: Antarktis. Das muss kein Indiz für kühle Stimmung unter Dichands Erben sein. Und wenn doch, kochen zum Ausgleich Spekulationen über Krone, WAZ, Raiffeisen und Co wieder hoch. Ein Überblick:

  • "Krone" an Dichand Zwei Jahre verhandeln WAZ und Dichand über einen Friedensschluss, bei dem es auch um Erbregeln geht. Gut, die Hälfteeigentümer der Krone bekriegten einander zehn Jahre. Zuletzt tat Dichand senior intern kund, eine "Einigung auf allen Linien" stehe bevor. "Auf allen Linien" siegt man gemeinhin. Also kursiert, die WAZ könnte sich doch aus der Krone zurückziehen und Schwiegertocher Eva rasch ins Management kommen. Ein Kenner der Beteiligten sagt: "Das ist eine durchaus realistische Möglichkeit. Wenn man nicht zu einem Agreement kommt, geht man raus." Die WAZ nimmt zu Gerüchten keine Stellung, hieß es in Essen. Dichand äußerte sich bis Redaktionsschluss nicht. Die Reaktionszeiten des Krone-Chefs werden länger.
  •  Die "Kurier"-Frage Ließe die WAZ die Krone sein, hätten ihre fast 50 Prozent am Kurier wenig Sinn. Dichand will den Mediaprintbruder schon lange loswerden, mit Haupteigner Raiffeisen ist er zerstrittener als mit der WAZ. Verabschiedet sich Raiffeisenboss Christian Konrad mit dem Kurier zum Kreditgroßkunden Österreich? „Alles reine Spekulation", sagt Konrad dem STANDARD, "nix" dran. Die Moser Holding ("Tiroler Tageszeitung") liebäugelte auch schon mit dem "Kurier".
  • Und die News-Gruppe? Ebenso "reine Spekulation" nennt Konrad einen Rückzug aus der News-Gruppe. Aber er sagt über seinen 25-Prozent-Anteil in Richtung Gruner+Jahr: "Wenn der Hauptgesellschafter etwas ändern will, wird er uns informieren." (Harald Fidler, DER STANDARD; Printausgabe, 29.1.2009)