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Sandwich-Feeling für den Kroaten Ronci Valcic zwischen Daniel Narcisse (li) und Cedric Sorhaindo (beide FRA)

Foto: REUTERS/Nikola Solic

Zagreb - Die Favoriten sind unter sich im Halbfinale der Männer-Handball-WM am Freitag. Gastgeber Kroatien, Olympiasieger Frankreich und Europameister Dänemark waren schon vor dem Turnier als heiße Titelkandidaten gehandelt worden, lediglich der Einzug von Polen unter die Top Vier darf als kleine Überraschung gewertet werden. Der Vizeweltmeister geht denn auch als Außenseiter ins Duell mit den Kroaten, Frankreich ist wiederum gegen die Dänen Favorit.

Zwei Tage Pause werden den Halbfinalteilnehmern gegönnt, nur wenig nach acht Spielen in den vergangenen zwölf Tagen. Die beiden größten Titelkandidaten, Frankreich und Kroatien hatten freilich den Vorteil, im bereits relativ bedeutungslosen direkten Duell im letzten Spiel der Hauptrunde am Dienstag schon mit Blick auf die kommenden Aufgaben zu agieren. Das Schaulaufen endete schließlich mit einem 22:19-Erfolg der Kroaten, hat aber nur beschränkt Aussagekraft. Beide Teams schonten ihre Topspieler Ivano Balic bzw. Thierry Omeyer und experimentierten auch mit ungewohnten Personalvarianten.

Kroatien, das alle seiner acht Partien gewann, kann in der über 15.000 Zuschauer fassenden "Zagreb Arena" (20.30 Uhr) gegen Polen nicht zuletzt auf seine fanatischen Fans bauen, steht aber freilich auch unter Druck: Der Finaleinzug wird nach den makellosen Vorstellungen in Vor- und Hauptrunde im Land quasi vorausgesetzt. Mit Polen steht auch der einzige HLA-Legionär des Turniers, Hard-Rückraumspieler Damian Wleklak, im Halbfinale. Der Routinier kam bisher in sieben von acht Partien zum Einsatz und erzielte zwölf Treffer.

Frankreich bekommt es ebenfalls am Freitag in Split (17.30) mit den Dänen zu tun, der dritte WM-Titel nach 1995 und 2001 ist nun in Reichweite. Möglicherweise kommt es dabei auch zum Comeback des bereits nach Olympia im Team zurückgetretenen Joel Abati. Frankreich-Coach Claude Onesta berief den 38-jährigen rechten Flügel- und Rückraumspieler nach der Verletzung Didier Dinarts ein.

Bereits am Donnerstag stehen die Platzierungsspiele an. Der entthronte Titelträger Deutschland tritt im Spiel um Platz fünf gegen Ungarn an, das ebenso wie Norwegen (Spiel um Platz neun gegen die Slowakei) Ende März beim Viernationenturnier in Wien gastiert. Nach dem bitteren Aus am Dienstag lobte DHB-Coach Heiner Brand aber schon jetzt sein Team: "Es war ein sehr gutes, teilweise sensationelles Auftreten der Mannschaft. Es hat nur wenige in Handball-Deutschland gegeben, die dieser Truppe eine solche Leistung zugetraut hätte." (APA/AFP/dpa)