Berlin/Wien - Wenn am Wochenende die deutsche Fußball-Bundesliga in die zweite Saisonhälfte startet, dann wird das rot-weiß-rote Sextett bestenfalls durch ein Duo auf dem Feld vertreten sein. Die Verteidiger Andreas Ibertsberger und Christian Fuchs sollten in der Startelf von Spitzenreiter TSG 1899 Hoffenheim bzw. des Tabellenvorletzten VfL Bochum in den Heimspielen gegen Energie Cottbus (Samstag) und Karlsruher SC (Sonntag) stehen.

Ibertsberger top

Die beiden ÖFB-Teamspieler zählen zum engeren Stammpersonal ihrer Arbeitgeber. Der Salzburger Ibertsberger hat es in 17 Ligaspielen im Herbst auf 13, der Niederösterreicher Fuchs sogar auf 14 Partien und zwei Assists gebracht. Immerhin 11-mal dabei war in der Liga der "Bremer" Sebastian Prödl. Die weiteren drei österreichischen Beträge im Nachbarland verbrachten aus diversen Gründen mehr Zeit auf Tribüne oder Ersatzbank als auf dem Rasen.

In Sinsheim, in der neuen Rhein-Neckar-Arena, möchte man vor dem Wiederbeginn nichts vom Titel hören. "Darüber wird bei uns nicht geredet und wir wollen auch nichts davon wissen, zu den Favorit zu zählen", meinte Ibertsberger. Sein Team müsse vielmehr danach trachten, einen guten Start hinzulegen und die Leistungen vom Herbst zu bestätigen. "Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt", sagte der Verteidiger, der gegen die Cottbuser mit drei Punkten rechnet.

Fuchs im Abstiegsstrudel

Auf Fuchs, der in der Vorbereitung verletzungsfrei blieb und alle Testspiele mitgemacht hat, wartet der Abstiegskampf pur. "Wir sind für den heißen Fight gewappnet", versicherte der Verteidiger, dessen Schweizer Trainer Marcel Koller zuletzt einige Leute - inklusive des Kapitäns, hinausgeworfen hatte. "Aber jeder weiß auch so, dass es um alles geht. Jeder von uns will ein erstklassiger Spieler sein, seinen Arbeitsplatz in der ersten Liga behalten", betonte Fuchs.

Im Titelkampf sieht der 22-Jährige, der im Bochumer Lager "eine neue Dynamik" ausgemacht hat, den Titelverteidiger gegenüber Ibertsberger und Co im Vorteil. "Ich glaube, dass letztlich wieder die Bayern Meister werden, sie sind zum Siegen verurteilt. Auch ist es bei den Hoffenheimern in der Vorbereitung nicht mehr so rund gelaufen. Und nach den Ausfällen von Ibisevic und Obasi wird es auch nicht leichter", glaubt Fuchs.

Je sechs Einsätze verzeichneten Hoffenheim-Torhüter Ramazan Özcan ("Ich arbeite in jedem Training hart, versuche mich für einen Einsatz aufzudrängen") und Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt/zwei Assists). Während der Keeper sein Einserleiberl in den Reihen des Aufsteigers im Oktober wegen einer Fußverletzung an Daniel Haas verloren hat und nun nach der Verpflichtung Timo Hildebrands (zuletzt Valencia CF) nur noch Nummer 3 ist, warf Korkmaz sein zweimaliger Mittelfußknochenbruch entscheidend zurück.

Der immer wieder von Blessuren gehandicapte Martin Harnik durfte nur ein einiges Mal den grünweißen Werder-Dress überstreifen. Prödls Clubkollege muss derzeit wegen eines Muskelfaserrisses an der Hüfte wieder mehrere Wochen pausieren. Hingegen sehnt Prödl sein Comeback nach Bänderriss im linken Knöchel herbei. "Der Arzt und die Therapeuten haben mir gesagt, in dieser Woche wieder mit der Mannschaft trainieren zu dürfen", berichtete der Steirer.

Heiß auf seinen Einsatz ist auch Pechvogel Korkmaz, der bereits auch wieder mit den Fußball-Schuhen geübt hat. "Bis auf kleinere Muskelprobleme geht es schon ganz gut, ich möchte nächste Woche voll mittrainieren", sagt der ehemalige Rapid-Flügelflitzer.

Prödl, Korkmaz und Co. befinden sich als "Zuschauer" in guter Gesellschaft. Denn die 18 Vereine der Bundesliga meldeten kurz vor dem Frühjahrsstart (18. Runde) knapp 40 Ausfälle. Dazu zählen Hoffenheims bosnischer Torjäger Vedad Ibisevic (verletzt) ebenso wie Ivica Olic (Hamburger SV), Diego, Claudio Pizzaro (alle gesperrt), Naldo (alle Werder) oder Bernd Schneider (Bayer Leverkusen/beide verletzt). (APA)