Tokio - Die drittgrößte japanische Bank Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) hat im abgelaufenen Quartal einen Gewinneinbruch von 99 Prozent eingefahren. Das Ergebnis resultiere vor allem aus der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung und Verlusten am Aktienmarkt, erklärte das Geldhaus am Mittwoch. Für das im März endende Geschäftsjahr rechnet der Konzern weiterhin mit einem Gewinnrückgang von 61 Prozent auf 180 Mrd. Yen (1,53 Mrd. Euro). Der Nettogewinn von SMFG fiel zwischen Oktober und Dezember auf 154 Mio. Yen von 148,9 Mrd. Yen ein Jahr zuvor.

Die japanischen Banken blieben zwar bisher von massiven Verlusten im Kreditgeschäft verschont, die zum Zusammenbruch von Lehman Brothers sowie zur Schieflage bei Citigroup und anderen Banken geführt hatten. Doch Verluste im Kredit- und Anlagegeschäft schlagen auch in der Finanzbranche Japans immer mehr zu Buche. Japanische Geldhäuser halten als Zeichen enger Geschäftsbeziehungen große Anteile an den Unternehmen ihrer Firmenkunden.

Diese Praxis macht auch die Banken anfällig für Kursschwankungen an den Aktienmärkten. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stürzte im Zuge der weltweiten Finanzkrise von Oktober bis Dezember um 21 Prozent ab und setzte damit auch der Bankenbranche der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu.

Zudem wurden die Ergebnisse von SMFG und anderen japanischen Banken von dem Anstieg der Firmenpleiten belastet. In Japan gingen 2008 dem Forschungsinstitut Tokyo Shoko Research zufolge mit 33 an der Börse gelisteten Unternehmen so viele Unternehmen pleite wie in keinem anderen Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg. (APA/Reuters)