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Aus fürs Kebab: In Luccas Lokalen darf nur mehr regionaltypisch gekocht werden.

Foto: APA/AP/Miguel Villagran

Rom - In der toskanischen Stadt Lucca ist ein "Kebab-Krieg" ausgebrochen. Der Gemeinderat hat die Eröffnung von Ethno-Lokalen im mittelalterlichen Zentrum untersagt, um "die gastronomische Tradition und die architektonischen Eigenschaften" des Stadtkerns zu bewahren.

Auch Fast Food-Lokale und "Sexy Shops" dürfen nicht mehr eröffnet werden. Vorgeschrieben wird, dass jedes Restaurant mindestens ein typisches Gericht aus der Region anbietet.

Heftige Proteste

Der von der Mitte-rechts-Koalition gefasste Gemeinderatsbeschluss löste heftigen Protest aus. Die Mitte-links-Opposition und Migrantenverbände warfen der Stadtverwaltung "gastronomischen Rassismus" vor. "Die Stadt darf nicht zu einer Reliquie werden. Man kann die Neuigkeiten nicht ignorieren, die Migranten in die Stadt bringen", sagte eine Sprecherin der Opposition.

Empört zeigte sich auch der bekannte Florentiner Küchenchef Fabio Picchi. "Gastronomie ist Kommunikation und Austausch, sie ist das Resultat von kulturellen Mischungen. Jedes Restaurant in Lucca sollte in seinem Menü mindestens eine ethnische Spezialität anbieten", so Picchi.

Lucca, auch als Freilichtmuseum der Toskana bezeichnet, hat sich seinen typisch mittelalterlichen Stadtkern bewahrt. Innerhalb der Stadtmauern aus dem 16. Jahrhundert gibt es fast keinen Autoverkehr. (APA)