Am Dienstag kehrt Mausi Lugner heim. Aus Australien. Wer es nicht weiß, also wer weder News liest noch ATV schaut: Sie hat sich dort von RTL für die Reality-Show "Dschungelcamp" vorführen lassen. Das volle Programm mit Maden, Würmern, zumeist halbbekleidet - kurz: ungustiös bis zum Abwinken.

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Am Telefon mit ATVs Gesellschaftsmagazin "Hi Society" meinte sie: "Der Aufenthalt hat mich total geläutert. Ich bin total demütig geworden." Irrtum: Sie ist total gedemütigt worden. Aber diesen Unterschied müsste man erkennen. Können.

Mausis akuter Freund findet an der Sache derweil nichts Schlechtes: "Es ist gut, weil es ja die Bekanntheit steigert", meinte er in derselben Sendung. Ja, so muss sie klingen, die Sprache der Liebe, kein Zweifel.

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Auch gefährliche Drohungen werden von "Hi Society" mittlerweile ins Land gesendet: Christian Kolonovits, seines Zeichens Synthesizer-Tapezierer heimischer Giganten wie Wolfgang Ambros (Bild), Rainhard Fendrich und Co, plant, so heißt es, ein Austro-Pop-Musical. Angst! Näher dazu äußern will er sich noch nicht. Macht nichts. Er könnte es ruhig auch ganz sein lassen.

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Müssen sich Politiker mit dem Rechtsstaat auskennen? Gute Frage. H.-C. Strache kommentierte jedenfalls letzte Woche das (nicht rechtskräftige) Urteil gegen die FPÖ-Abgeordnete Susanne Winter - drei Monate bedingte Freiheitsstrafe, 24.000 Euro Strafe wegen Verhetzung und Herabwürdigung religiöser Lehren - mit "Gesinnungsjustiz" und brachte zur Untermauerung dieser Einschätzung gleich auch den "Wählerwillen" ins Spiel.

Ganz so, als ob die Rechtssprechung neuerdings etwas wäre, das an der Wahlurne entschieden würde. Da scheint Nachhilfe dringend notwendig. (Karl Fluch, DER STANDARD; Printausgabe, 27.1.2009)

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