Brüssel - Bereits eine Woche vor seiner Bluttat in einer belgischen Kinderkrippe soll der Amokläufer Medienberichten zufolge bereits eine 73-jährige Frau erstochen haben. Der Täter sei "wahrscheinlich auch verantwortlich für den Mord an einer bejahrten Frau in Beveren", berichtete der flämischen Rundfunksender VRT am Montag. Der 20-Jährige hatte nach bisherigen Erkenntnissen am Freitag in der Kinderkrippe von Dendermonde zwei Babys und eine Betreuerin erstochen. Für die Taten fehle aber noch jegliches Motiv.

Fünf Opfer noch im Spital

Fünf Opfer des Amokläufers liegen weiter im Krankenhaus. Ein viereinhalb Monate altes Mädchen wurde am Montag weiterhin auf der Intensivstation der Universitätsklinik in Gent behandelt, wie die Zeitung "De Standaard" auf ihrer Website berichtete.

Der 20 Jahre alte Täter hatte die Luftröhre des Babys durchstochen und dem Säugling innere Verletzungen zugefügt. Zwei sechs und neun Monate alte Babys starben bei dem Drama ebenso wie eine Angestellte der Kinderkrippe.

Anwalt sieht aber keine Reue

Gegenüber seinem Anwalt hat er zwar Bedauern über die Tötung von zwei Babys und einer Betreuerin geäußert. Der 20-Jährige schweige aber noch immer gegenüber den Ermittlern, berichtete am Montagabend die belgische Nachrichtenagentur Belga. Er habe aber gegenüber seinem Anwalt sein Schweigen gebrochen. "Er versteht, dass das, was er getan hat, unmenschlich war", sagte Anwalt Jaak Haentjes laut Belga. "Ich glaube, dass er Bedauern empfindet. Das hat er jedenfalls gesagt. Ich würde aber nicht so weit gehen zu sagen, dass er bereut."

Dem Anwalt zufolge ist dem Täter selbst nicht klar, warum er in die Krippe eindrang und auf die Babys einstach: "Der Grund, warum er Babys in einer Krippe als seine Opfer aussuchte, bleibt ein Geheimnis. Ich wollte wissen, warum er es getan hat. Er will es auch. Er ist bereit, in dieser Richtung mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten."

Bei seiner Festnahme hatte der Mann eine kugelsichere Weste getragen. Im Rucksack hatte er ein Messer, ein Beil und eine täuschend echte Pistolenattrappe. Im Kindergarten wurden zwei weitere Messer gefunden, die ihm gehörten.

Bereits eine Woche vor seiner Bluttat in der Kinderkrippe soll der Amokläufer Medienberichten zufolge bereits eine 73-jährige Frau erstochen haben. Der Täter sei "wahrscheinlich auch verantwortlich für den Mord an einer bejahrten Frau in Beveren", berichtete der flämischen Rundfunksender VRT am Montag. (APA/dpa)