Linz - Am Wochenende zeigte die deutsche Choreografin Constanza Macras, was sie unter "Hell on Earth" versteht, und heute, Montag, gibt die senegalesische "Cie.1er Temps" Einblicke in die gesellschaftlichen Härten in ihrer Heimat.

Macras bringt Kinder und Jugendliche auf die Bühne und versucht darzustellen, mit welchen Phänomenen das Erwachsenwerden im interkulturellen Deutschland einhergeht. Zwischen Konsumismus und Sexismus, Langeweile und Auflehnung eingespannt, erscheinen die Youngsters als dauerbreaktanzende Popkulturopfer.

Weil die in Berlin beliebte Choreografin - wie in ihren früheren Arbeiten - auch hier nur Oberflächen organisiert, wendet sich das Stück gegen sich selbst. Nach zehn Minuten ist sein Inhalt klar, die restlichen eineinhalb Stunden dienen nur noch dem Unterstreichen und der Unterhaltung. Wenn die Hölle auf Erden so spaßig aussieht, vermittelt dieser Tanz, dann haben alle Verdammten ja noch Glück gehabt. Die "Cie. 1er Temps" dagegen kommt aus einem weniger verwöhnten Teil der Erde. Ihre politischen Statements dürfen ernst genommen werden. (ploe, DER STANDARD/Printausgabe, 26.01.2009)