"Jinrikisha", menschenangetriebenes Vehikel, ist das japanische Wort für das, was wir als "Rikscha" kennen. Wobei es keinen ethischen Verstoß mehr darstellt, wenn der Vehikelantreiber den Fahrgast nicht auf eigenen Beinen laufend befördert: Er darf auch ein Fahrrad bestrampeln. Wenn das in London unterwegs ist, heißt es "Pedicab". Eine englische Zeitung versteigt sich zur Behauptung, dort gebe es "die meisten Rikschas außerhalb von China": hunderte! Woraus wir scharf schließen, dass es "in China" mehr als tausend gibt. Immer alle gleichzeitig auf einem Touristenfoto.

In London musste die Polizei jedoch feststellen, dass bei 80 Prozent der Pedicabs dort, wo der Fahrgast den allerwertest zu befördernden Körperteil bettet (besser gesagt, unter diesem), eine Batterie versteckt liegt. Aufgeflogen ist es, weil einem Fahrer sein Strampelferrari durchbrannte und in einer Auslage landete. In einem Land, wo man nicht einmal in der Schule abschreiben darf, geht das natürlich wirklich nicht. Uns hingegen, näher am Balkan, gefällt die Geschäftsidee. Zum Beispiel: Fiakerpferde, die sich weniger anstrengen müssen, legen vielleicht auch weniger Knödel. (Gudrun Harrer, DER STANDARD; Printausgabe, 16.1.2009)