Pristina/Belgrad - Unzufriedene Angehörige des am Dienstag aufgelösten Kosovo-Schutzkorps (Trupat e Mbrojtjes se Kosoves, TMK) haben gedroht, dem neuen Staat Probleme zu bereiten, sollten sie nicht in die am Mittwoch aufgestellten Sicherheitskräfte (Forca e Sigurise se Kosoves, FSK) aufgenommen werden. Von rund 3.000 TMK-Angehörigen wurden nur etwa 1.000 in die FSK aufgenommen, die aus 2.500 Einsatzkräften und rund 800 Reservisten bestehen sollen. Die Rekrutierung weiterer FSK-Angehöriger ist noch im Gang.

"Wir können das Land in 24 Stunden vernichten"

Etwa 100 TMK-Angehörige, die nicht in die Sicherheitskräfte aufgenommen wurden, drohten bei einem Protest vor dem Parlament mit der Destabilisierung der Verhältnisse im Land. "Wir haben uns mehr als 30 Jahre bemüht, dieses Land aufzubauen. Wir können es in 24 Stunden vernichten", wurde Muhamet Gubetini, ein früherer Oberst des Kosovo-Schutzkorps, von kosovarischen Medien zitiert.

Das Kosovo-Schutzkorps wurde im Herbst 1999 nach der Auflösung der kosovo-albanischen Untergrundorganisation Befreiungsarmee des Kosovo (UCK) vorwiegend aus Reihen deren Angehörigen gebildet. Medien spekulierten heute Freitag, dass auch ein Granatenangriff auf eine FSK-Kaserne in der Stadt Pec im Westkosovo am Donnerstagabend ein Werk unzufriedener früherer TMK-Angehöriger sein könnte. Von der Polizei wurden solche Spekulationen allerdings nicht bestätigt. Im Angriff wurde beträchtlicher Sachschaden angerichtet, Opfer gab es keine. (APA)