Kitzbühel - Kitzbühel im Schock um Daniel Albrecht, dennoch wird am Freitag die 69. Auflage der Hahnenkamm-Rennen traditionell mit dem Super-G (11.30 Uhr/live ORF 1) angepfiffen. Das Thema Super-G ist nicht ohne Hermann Maier zu betrachten. Der Sieger von 24 Weltcup-Super-G blickt in Kitzbühel auf eine einzigartige Serie. Bei sieben Super-G-Starts hat Maier fünf Mal gewonnen und war zwei Mal Zweiter.

Was besonders ins Auge sticht ist, dass Maier in Kitz nach seinem Unfall öfter gewonnen hat als davor. Nur ein Mal (2002) trat er verletzungsbedingt nicht an. Wenn er dabei war, war er nie schlechter als Zweiter. Dass dies zu den ganz großen Erfolgsserien im Sport zählt, liegt auf der Hand. Vergleich mit anderen Serienhelden überlässt der Salzburger aber anderen.

Weltcup-Führender im Super G

Nicht nur wegen seiner Kitz-Serie geht Maier zumindest gemäß Papierform trotz seiner bereits 36 Lenze auf der Streif als Favorit in den vierten Super-G der Saison. Denn auch seinen jüngsten Weltcupsieg feierte er im Super-G, als er vergangenen Dezember in Lake Louise wie aus dem Nichts seinen 54. Weltcupsieg landete. In Beaver Creek bestätigte er dies mit Platz zwei und selbst Platz neun in Gröden reichte, um auch in Kitz im roten Trikot des Weltcup-Führenden anzutreten.

Im Gegensatz zu früher sieht sich Maier aber am Freitag dennoch nicht als Favorit. Was ein wenig vielleicht auch damit zu tun hat, dass der Super-G auf der 1.331 m langen Streifalm-Piste nun von der alten Schneise gestartet wird und damit der anspruchsvolle Starthang wegfällt. "Entscheidend wird sein, dass ich alles gut erwische. Wenn du schnell bist, kannst auch Fehler einbauen. Aber Erwartungen habe ich keine", gab sich Maier zurückhaltend, gestand aber ein: "Mein Hauptaugenmerk liegt sicher auf dem Super-G. Gibt es hier ein gutes Ergebnis, ist auch in der Abfahrt etwas möglich."

Aber natürlich werden in "Teil eins" der angepeilten Speed-Revanche gegen die Schweiz auch andere Fahrer ein gewichtiges Wort mitreden. Aksel Lund Svindal aus Norwegen hat in Beaver Creek gewonnen, der Südtiroler Werner Heel in Gröden. Der Schweizer Didier Defago, zuletzt Abfahrtssieger in Wengen, war Zweiter in Gröden. Und auch US-Star Bode Miller geht in Kitz immer besonders aus sich heraus, was er diesmal auch schon im Abfahrtstraining eindrucksvoll zeigte.

Kitz erlebt auch den letzten Super-G vor der WM. In Österreich sind Maier und Michael Walchhofer ("Es wäre schön, auch im Super-G zu den Favoriten zu gehören") wohl gesetzt, um die restlichen Plätze balgen sich Klaus Kröll, Hannes Reichelt, Stephan Görgl, Georg Streitberger, Christoph Gruber und Benjamin Raich. Dem Weltcup-Leader Raich kommt der schwierige Kurs in Kitz entgegen. "Ich war im Super-G schon mehrmals knapp dran", sagte der Pitztaler, der in der zweitschnellsten Disziplin bereits dreimal Zweitbester gewesen war. (APA)