Die US-Börsenaufsicht SEC prüft angeblich, ob Apple angemessen über die Gesundheitsprobleme von Konzernchef Steve Jobs informiert hat. Das "Wall Street Journal" und die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichteten am Mittwoch von der Untersuchung unter Berufung auf informierte Personen. Jobs hatte vergangene Woche angekündigt, eine Auszeit bis Ende Juni zur Behandlung einer Hormonstörung zu nehmen.

Informationsbedarf

Angesichts der monatelangen Spekulationen um Jobs' Gesundheit hatten Anleger und Branchenbeobachter wiederholt nach ausführlicheren Informationen verlangt. Sie verweisen darauf, dass Jobs als treibende Kraft hinter den Erfolgen von Apple gilt. Die Aktie ist angesichts der Gesundheitsprobleme des 53-jährigen Apple-Mitbegründers seit Monaten auf Achterbahnfahrt.

Abgelehnt

Jobs lehnte vergangene Woche nähere Angaben zu seinem Gesundheitszustand ab. "Warum lasst ihr Jungs mich nicht in Ruhe - warum ist das so wichtig?", sagte er Bloomberg am Telefon. Jobs hatte Mitte der Woche eingeräumt, die Behandlung sei komplexer als zunächst angenommen und er müsse deshalb doch eine Auszeit nehmen. Er werde auch während dieser Zeit an wichtigen strategischen Entscheidungen beteiligt bleiben. Erst Anfang des Monats hatte Jobs von der Hormonstörung berichtet und angekündigt, während der Therapie im Amt bleiben zu wollen.

Gewichtsverlust

Nach Jobs' Angaben hindert die Hormonstörung seinen Körper daran, Proteine zu verarbeiten, wodurch er an Gewicht verliere. Im Jahr 2004 war der Manager wegen eines Krebs-Tumors an der Bauchspeicheldrüse operiert worden. Es hieß zuletzt mehrfach, er habe keinen Krebs.

Bereits seit im Juni 2008 erstmals der Gewichtsverlust von Jobs auffiel, wird die Informationspolitik von Apple kritisiert. Das Unternehmen machte nur zögerlich und nur sehr allgemeine Angaben über Jobs' Gesundheit. In diesem Zusammenhang werden auch Aktionärsklagen nicht ausgeschlossen. (APA/dpa)